Robert-von-Ostertag-Str. 7-13
14163 Berlin
+49 30 838 51843 / 66949
mikrobiologie@vetmed.fu-berlin.de
Antimikrobielle Wirkstoffe stellen unverzichtbare Hilfsmittel bei der Bekämpfung bakteriell bedingter Infektionskrankheiten in Human- und Veterinärmedizin, aber auch in Aquakulturen und im Gartenbau dar. In diesem Vortrag werden Beispiele dafür gegeben wie antimikrobielle Wirkstoffe im Tiersektor eingesetzt werden und welche Auswirkung deren Einsatz auf Bakterien von Tieren hat. Jeder Einsatz antimikrobieller Wirkstoffe verändert das Mikrobiom des Körperkompartiments, in dem die antimikrobiellen Substanzen ihre Wirkung entfalten und zieht die Selektion resistenter Bakterien nach sich. Die Resistenzselektion verläuft dabei in Abhängigkeit von (i) der Anwendung der Wirkstoffe, (ii) den zu bekämpfenden Bakterien und (iii) den im jeweiligen für die Bakterien zugänglichen Genpool vorkommenden Resistenzgenen unterschiedlich schnell. Resistenzen können durch Mutationen in den Zielgenen für die antimikrobiellen Wirkstoffe entstehen, aber auch durch die Aufnahme von bereits existierenden Resistenzgenen anderer Bakterien mittels horizontaler Gentransferprozesse. Beispiele für die dabei wichtigsten mobilen genetischen Elemente, die entsprechende Resistenzgene tragen und übertragen, werden ebenfalls gegeben. Weiterhin werden Beispiele für den Austausch resistenter Bakterien zwischen Tieren, Lebensmitteln tierischer Herkunft und Menschen gegeben.