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Ziel dieser Studie war es, die viruzide Wirksamkeit von alternativen Desinfektionsverfahren für Oberflächen, ohne den Einsatz von Feucht- und Wischdesinfektion, zu ermitteln. Dabei wurde die Anwendung der Trockenvernebelung aerosolisierter Peroxyessigsäure (aPES), UV C-LED-Strahlung bei 233 und 270 nm sowie einer UV C-Quecksilberlampe bei 254 nm und Kaltplasmastrahlung untersucht. Für diesen Zweck wurden unbelebte Oberflächen wie Edelstahl, Glas und PVC gegenüber einem breiten Erregerspektrum aus behüllten und unbehüllten Viren getestet. Die Auswahl geeigneter Viren erfolgte einerseits anhand der DVV-RKI-Leitlinien, der DVG-Leitlinien und der DIN EN 17272:2020. Andererseits wurden gezielt noch weitere Viren (MS 2 Bakteriophage, Bovines Coronavirus) ausgewählt und hinsichtlich ihrer Eignung als Surrogate untersucht. Zur jeweiligen Anwendung der einzelnen Methoden wurden entsprechende Keimträger aus den unterschiedlichen Materialien eingesetzt, auf denen die virushaltigen Suspensionen angetrocknet wurden. Die anschließende Quantifizierung des Desinfektionserfolges erfolgte durch Abspülen der Keimträger und nachfolgender Titration auf empfänglichen Zellkulturen. Da sowohl der UV C-LED-Strahler mit einer Wellenlänge von 233 nm als auch der Kaltplasmastrahler primär für die Desinfektion von belebten Oberflächen vorgesehen sind, wurde deren zytotoxisches Potenzial sowie die antivirale Wirksamkeit auch auf 2D-Monolayerkulturen und einem etablierten 3D-Schleimhautmodell getestet.