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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Anthelminthika-Resistenzsituation der gastrointestinalen Nematoden in nordostdeutschen Wiederkäuerbetrieben (2024)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Ehnert, Paula Joséphine (WE 13)
    Quelle
    Berlin, 2024 — 165 Seiten
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/44171
    Kontakt
    Institut für Parasitologie und Tropenveterinärmedizin

    Robert-von-Ostertag-Str. 7-13
    14163 Berlin
    +49 30 838 62310
    parasitologie@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Das Forschungsvorhaben ermittelte Anthelminthika-Resistenzen in Wiederkäuerbetrieben in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. In 12 Schaf- und 9 Rinderbetrieben wurden in den Jahren 2020 und 2021 Eizahlreduktionstests (EZRT) durchgeführt. In den Schafbetrieben lagen Resistenzen der Magen-Darm-Strongyliden gegenüber aller eingesetzten Anthelminthika vor: Fenbendazol (FBZ)-Resistenzen waren in sieben der acht und Ivermectin (IVM)-Resistenzen in allen acht getesteten Schafbetrieben nachweisbar. Eine unzureichende Wirkung von Moxidectin (MOX) wurde in acht der zwölf beprobten Betriebe beobachtet. In 5 Betrieben wurde somit eine Multiresistenz gegenüber aller drei untersuchten Wirkstoffen festgestellt. Ein in Betrieb 2 zeitlich versetzt durchgeführter EZRT mit Monepantel (MON) wies eine vollständige Wirksamkeit des Wirkstoffs auf. Die Anthleminthika-Resistenzsituation der Rinderbetriebe stellte sich weniger ausgeprägt dar: In zwei von acht Betrieben lag eine verminderte Wirksamkeit von FBZ vor. Eine Resistenz von Eprinomectin (EPR) lag in drei der acht Betriebe vor. Für das einmalig getestete IVM lag gleichfalls eine Resistenz vor. Damit war die Wirksamkeit in 2 Betrieben gegenüber aller eingesetzten Wirkstoffe reduziert. Die aus Drittlarven der Rinderbetriebe in-vitro durchgeführten Larvenmigrationshemmtests sprechen für die noch vorhandene Suszeptibilität von Levamisol (LEV) in allen acht eingeschlossenen Rinderbetrieben. Mittels deep amplicon sequencing gelang die Sequenzierung der in das Resistenzgeschehen involvierten Magen-Darm-Strongyliden Spezies der Schaf- und Rinderbetriebe mit insgesamt 29 Proben: Die Identifizierung der Spezies wurde für 11 Schaf- und 9 Rinderbetriebe vor der Behandlung, sowie in drei Schafbetrieben nach FBZ-Behandlung, in vier Schafbetrieben nach IVM-Behandlung, sowie in zwei Schafbetrieben nach MOX-Behandlung vorgenommen. In den untersuchten Schafbetrieben waren T. circumcincta, H. contortus und T. colubriformis am häufigsten vertreten. Resistenzen gegenüber FBZ, IVM und MOX wurden für H. contortus und T. circumcincta nachgewiesen, T. colubriformis wies Resistenzen gegenüber FBZ und IVM auf. Weitere Spezies blieben ebenfalls nach FBZ und IVM Behandlungen erhalten, darunter T. axei, T. vitrinus, C. curticei and C. fuelleborni. Die häufigsten Vertreter in den untersuchten Rinderbetrieben waren O. ostertagi und C. oncophora. In allen neun Nachbehandlungs-Proben der Schafbetriebe verblieben T. circumcincta. Trichostrongylus colubriformis war in 100 % der IVM- und FBZ-Nachbehandlungsproben vorhanden, jedoch nicht in den Proben nach MOX-Behandlung. Haemonchus contortus war in den Nachbehandlungsproben in drei der vier Betriebe vorhanden. Trichostrongylus vitrinus war vor Behandlung in geringen Anteilen in drei der vier Proben vorhanden. Diese Art verblieb zweimal nach IVM-Behandlung. Die FBZ-Behandlung war in einem von drei Fällen erfolgreich. Das Vorkommen von C. ovina war in allen Nachbehandlungsproben nicht mehr nachweisbar. Trichostrongylus axei war in geringem Maße ebenfalls in zwei Betrieben vorhanden und das Vorkommen dieser Spezies reduzierte sich nach IVM-Behandlung nur in einem der beiden Fälle.