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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Untersuchung eines möglichen Zusammenhangs zwischen dem Parodontalstatus und Höhe der Serum-Vitamin-D3-Konzentration, dessen Metaboliten sowie der Konsistenz des Futters beim Hund (2023)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Chung, Yu-Han (WE 20)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag, 2023 — XXI, 164 Seiten
    ISBN: 978-3-96729-218-3
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/40614
    Kontakt
    Klein- und Heimtierklinik

    Oertzenweg 19 b
    14163 Berlin
    +49 30 838 62422
    kleintierklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Parodontalerkrankungen zählen zu den häufigsten Erkrankungen in der Kleintierpraxis. Neben der hohen Prävalenz kann die Parodontopathie sowohl lokal als auch systemische Konsequenzen hervorrufen. Außerdem kann eine Periodontitis Halitosis verursachen. Aus diesem Grund spielt die Parodontalerkrankung eine große Rolle sowohl für die Tiergesundheit als auch die Tier-Mensch-Beziehung. Die Vitamin-D3-Konzentration im Blut korreliert beim Menschen mit einer Parodontalerkrankung; dies gilt in gleicher Weise für zahlreiche andere Erkrankungen im Bereich des Bewegungsapparates und anderer Organe. Die Korrelation zwischen der Vitamin-D3-Konzentration und organischen Erkrankungen wurde in der Tiermedizin ebenfalls nachgewiesen. Ein Zusammenhang zwischen Vitamin D3 und Periodontitis wurde beim Hund noch nicht untersucht. Bei Hunden kommen Parodontalerkrankungen vor, die einen ähnlichen pathohistologischen Mechanismus und eine ähnliche Zusammensetzung der Plaque wie beim Menschen aufweisen. Das Ziel dieser Studie war deshalb die Prüfung eines möglichen Zusammenhanges zwischen der Vitamin D3 Konzentration im Blut und dem Auftreten einer Periodontitis beim Hund. Des Weiteren wurde untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen der Konsistenz des Futters und dem Parodontalstatus besteht. Insgesamt wurden 50 Hunde aus der Klein- und Heimtierklinik der Freien Universität Berlin zwischen 2016 und 2020 in die Studie eingeschlossen. Alle Hunde waren anhand der Anamnese, der Allgemeinuntersuchung und der Blutuntersuchung als klinisch gesund eingestuft worden. Serumreste wurden unter −80 °C bis zur Messung aufbewahrt. Die Messung von Vitamin D3 und dessen Metaboliten mittels LC-MS/MS wurde im Institut für Ernährungswissenschaft der Universität Potsdam durchgeführt. Der Parodontalstatus der Probanden wurde durch die dentale Untersuchung mithilfe der dentalen Indizes und dem klinischen Attachmentverlust in einem Parodontal-Score von 0 bis 3 ausgewertet. Anhand des Parodontal-Scores wurden die Hunde in 5 Gruppen (1. parodontal gesund, 2. Gingivitis, 3. ggr. Periodontitis, 4. mgr. Periodontitis und 5. hgr. Periodontitis) bzw. in 2 Gruppen (A ohne Periodontitis und B mit Periodontitis) eingeteilt. Vitamin D3, 25(OH)D3, 24,25(OH)2D3 und der 25(OH)D3-24,25(OH)2D3-Quotient wurden auf eine Korrelation mit dem Geschlecht, dem Alter und dem Körpergewicht geprüft und der Unterschied zwischen den 5 Gruppen bzw. den A und B Gruppen untersucht. Der Parodontal-Score wurde hinsichtlich der Korrelation mit dem Geschlecht, dem Alter und dem Körpergewicht untersucht und in Bezug auf den Unterschied zwischen den 3 Gruppen der Fütterungsart (Gruppe 1 Trockenfutter, Gruppe 2 Feuchtfutter und Gruppe 3 gemischtes Futter) analysiert. Die Serum-Konzentration von Vitamin D3 korrelierte signifikant negativ mit dem Alter. Kein signifikanter Unterschied wurde beim Vitamin D3 in der Untersuchung mit 5 bzw. der A und B Gruppen, zwischen beiden Geschlechtern sowie intakten und kastrierten Hunden, festgestellt. 25(OH)D3, 24,25(OH)2D3 und der 25(OH)D3-24,25(OH)2D3-Quotient korrelierten weder mit dem Alter noch mit dem Geschlecht der untersuchten Hunde. Weiterhin wurde kein signifikanter Unterschied bezüglich des Parodontal-Status, des Geschlechtes oder des Kastrationsstatus festgestellt. Die Hypothese, dass die parodontale Gesundheit mit einer erniedrigten Konzentration von Vitamin D3 und dessen Metaboliten assoziiert ist, konnte nicht bestätigt werden. Es wurde aber festgestellt, dass die Serum-Konzentration vom Vitamin D3 mit zunehmendem Alter sank. Der Parodontal-Score zeigte keine signifikante Korrelation mit dem Körpergewicht. Der Faktor Lebensalter hatte einen negativen Einfluss auf die parodontale Gesundheit. Dieses Ergebnis stimmte mit anderen Studien überein. Geschlecht und Kastrationsstatus hatten keinen signifikanten Effekt auf den Parodontalstatus. Mehrere Studien wiesen nach, dass Trockenfutter die parodontale Gesundheit positiv beeinflussen kann. Dieser Effekt konnte in der vorliegenden Untersuchung bestätigt werden. Der Zusammenhang zwischen einer erniedrigten Serum-Konzentration von Vitamin D3 und dessen Metaboliten beim Hund konnte in der vorliegenden Untersuchung nicht bestätigt werden. Als Ursache kommen mögliche Unterschiede im Metabolismus von Vitamin D3 oder in der Pathogenese der Parodontalerkrankung zwischen Menschen und Hunden infrage. Weitere Untersuchungen in Bezug auf den Metabolismus und die Messmethode von Vitamin D3 beim Hund sind zur Klärung dieser Frage notwendig. In der vorliegenden Arbeit wurde der Parodontal-Score zur Bewertung des Parodontalstatus des gesamten Gebisses verwendet. Die in anderen Studien beschriebene Assoziation zwischen Parodontalstatus und Alter sowie Trockenfutter deutet darauf hin, dass der Parodontal-Score beim Hund zur Bestimmung des Parodontalstatus herangezogen werden kann.