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Einleitung:
Drei männliche, wenige Wochen alte Weimaraner aus einem Elferwurf zeigten identische Bewegungsstörungen der Hinterhand mit beinparallelen Hüpfbewegungen. Die Euthanasie erfolgte aufgrund einer infausten Prognose.
Material und Methoden:
Nach der Obduktion der drei Tiere erfolgten neuropathologische Spezialuntersuchungen mittels Periodic acid-Schiff Reaktion, Luxol-Fast-Blue und Immunhistologie für β-Amyloid Vorläuferprotein, phosphoryliertes Neurofilament, basisches Myelinprotein, Periaxin, 2',3'-cyclic nucleotide 3'-phosphodiesterase, saures Gliafaserprotein, S100, p75 sowie Vimentin. Die Genome eines betroffenen Hundes und dessen Eltern wurden sequenziert und auf krankheitsassoziierte genetische Varianten untersucht.
Befunde:
Alle pathologischen Untersuchungen waren zunächst ohne Befund. Die genetischen Analysen identifizierten eine Variante im Ephrin-B3-Gen (EFNB3) mit passender Kosegregation der Genotypen, für die nur die drei bewegungsgestörten Welpen, nicht jedoch die Wurfgeschwister oder Eltern homozygot waren.
Schlussfolgerungen:
EFNB3 ist ein für die Ausbildung eines geordneten Axonverlaufes mitverantwortliches Protein. Das Bewegungsmuster von Efnb3 -/--Mäusen ähnelt dem Gangbild der drei betroffenen Welpen. Nachfolgende genetische Untersuchungen bei anderen Weimaranern werden zeigen, wie weit der Gendefekt in der Rasse verbreitet ist.