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Fragestellung:
Infektionen mit dem Hepatitis-E-Virus (HEV) des Genotyps 3 erfolgen in Deutschland hauptsächlich zoonotisch durch den Verzehr von Schweinefleisch oder über direkten Kontakt mit Schweinen. Darüber hinaus gibt es Hinweise aus verschiedenen anderen Ländern darauf, dass ebenso Haustiere mit HEV in Kontakt kommen können. Die Bedeutung von Haustieren als potenzielle Infektionsquellen einer HEV-Übertragung in Deutschland muss jedoch noch geklärt werden.
Methode:
In dieser Studie wurden 365 Serumproben von Haustieren (124 Hunde, 119 Katzen und 122 Pferde) mittels PCR auf HEV und mit einem kommerziellen Serotest für Säugetiere (MP-Test,MP-Diagnostics HEV ELISA 4.0 ) auf Antikörper gegen HEV untersucht.
Resultat:
Die mit dem MP-Assay ermittelte anti-HEV Seroprävalenz variierte signifikant zwischen Hunden (10 %), Katzen (6 %) und Pferden (2 %). Der Unterschied zwischen den Seroprävalenzraten bei Hunden und Pferden (p=0,01) war statistisch signifikant (Chi-Quadrat-Test). Die anti-HEV ELISA-Werte waren bei Hunden im Vergleich zu Katzen (p=0,008) oder Pferden (p<0,001) und bei Katzen im Vergleich zu Pferden (p=0,008, C, Mann-Whitney-Test) signifikant höher. Keine der Serumproben der Haustiere war PCR-positiv.
Fazit:
Diese serologische Studie deutet darauf hin, dass Hunde und möglicherweise auch Katzen in Deutschland mit relevanter Häufigkeit mit HEV infiziert werden, während Pferde von geringerer Bedeutung sind. Daher sollten Risikopatienten (z. B. Transplantatempfänger) darüber informiert werden, dass Hunde eine potenzielle Quelle für HEV-Infektionen sind.