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Ziele der Studie:
SIRS und Sepsis können mit Organdysfunktionen und hohen Mortalitätsraten einhergehen (Goggs und Letendre 2019, König et al. 2019, Gebhardt et al. 2009).
SIRS- und Sepsis-auslösende Erkrankungen beim Hund sollten bezüglich Organ-funktionsstörungen und Outcome ausgewertet werden.
Methoden:
Eingeschlossen wurden Hunde, die mindestens zwei der vier SIRS-Kriterien
1. Fieber/Untertemperatur
2. Tachykardie
3. Tachypnoe und
4. Leukozytose/Leukopenie/Linksverschiebung
erfüllten. Es wurden die Gruppen „nicht septisches SIRS (n-SIRS)" (G1), „Sepsis" (G2a) / „schwere Sepsis" (G2b) (mit Organfunktionsstörung, Hypoperfusion oder Hypotension) / „septischer Schock" (G2c) (Hypotension trotz adäquater Infusi-onstherapie) und „SIRS ohne bestätigte Infektion" (G3) unterschieden. Die deskriptive statistische Auswertung erfolgte mit Microsoft Excel®.
Ergebnisse:
Über einen Zeitraum von vier Monaten wurden 47 Hunde in die Studie aufgenommen (Gruppe G1: 15; G2a: 14 / G2b: 4 / G2c: 1; G3: 14), ein Hund wurde 2x mit SIRS unterschiedlicher Ursache vorstellig. Häufigste Ursachen für SIRS bzw. Sepsis waren Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts (GIT) (40%, 19; z.B. Gastroenteritis, Pankreatitis), gefolgt von Neoplasien (17%, 8), Blutparasiten (15%, 7), Erkrankungen des Respirationstrakts (4%, 2) und Immunerkrankungen (4%, 2). Zwei der 15 Hunde aus G1 (13%), fünf von 19 aus G2 (26%; G2b: 4; G2c: 1) sowie vier von 14 aus G3 (29%) wiesen eine Dysfunktion mindestens eines Organsystems (insbesondere Herz-Kreislauf, gefolgt von Niere und Respirationstrakt) auf. Aus der Klinik konnten 87% (13/15) der Hunde in G1, 95% (18/19) in G2 und 71% (10/14) in G3 entlassen werden.
Schlussfolgerungen:
Vergleichbar mit anderen Studien lag der Ursprung für SIRS/Sepsis am häufigsten im GIT (Spillane et al. 2023, Gebhardt et al. 2009). Die Überlebensrate unterschied sich zwischen den Gruppen nur geringgradig und war verglichen mit anderen Studien hoch (Goggs und Letendre 2019, König et al. 2019, Gebhardt et al. 2009).