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Einleitung:
Der Beginn des Krieges in der Ukraine im Februar 2022 führte dazu, dass vermehrt Hunde aus der Ukraine nach Deutschland importiert wurden.
Ziel der Studie war der Nachweis vektorübertragener Infektionserreger bei aus der Ukraine importierten Hunden.
Tiere und Methoden:
Bei Hunden, die von 03/2022 bis 09/2022 in der Klinik für kleine Haustiere der Freien Universität Berlin oder der Tiertafel Berlin e.V. vorgestellt wurden, wurden direkte und indirekte Untersuchungen auf vektorübertragene Infektionserreger im Labor Laboklin (Bad Kissingen) durchgeführt. PCR-Tests auf Anaplasma (A.) phagocytophilum, Babesia (B.) spp., Hepatozoon (H.) spp. und Mikrofilarien (Dirofilaria (D.) spp.) wurden aus EDTA-Blut, serologische Tests (ELISA) für A. phagocytophilum, Leishmania (L.) infantum und Babesia spp. aus Serum oder Plasma durchgeführt. Weiterhin wurde ein Makrofilarien-Nachweis (D. immitis Antigen-Test) aus Serum oder Plasma inkludiert.
Ergebnisse:
Mittels PCR wurden Babesia spp. bei 3/79 (3,8%; alle B. canis) und Mikrofilarien bei 1/81 Hunden (1,2%; D. repens) nachgewiesen. Bei 1/79 Hunden (1,3%) war der D. immitis Antigen-Test positiv. Alle 81 PCR-Tests für A. phagocytophilum und Hepatozoon spp. waren jeweils negativ.
Serologisch wurden bei 7/80 Hunden (8,8%) Antikörper gegen A. phagocytophilum, bei 13/81 Hunden gegen Babesia spp. (16%) sowie bei 7/81 Hunden (8,6%) gegen L. infantum nachgewiesen.
Schlussfolgerung:
Mittels PCR wurden nur vereinzelt B. canis und D. repens nachgewiesen. In der Serologie wurden hauptsächlich Antikörper gegen Babesia spp. sowie A. phagocytophilum und L. infantum festgestellt. Aus der Ukraine stammende Hunde sollten auf vektorübertragene Infektionserreger getestet und gegebenenfalls therapiert werden.