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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Babesia canis-Infektion bei Hunden in Deutschland:
    eine Übersicht (2023)

    Art
    Zeitschriftenartikel / wissenschaftlicher Beitrag
    Autoren
    Weingart, Christiane (WE 20)
    Kohn, Barbara (WE 20)
    Quelle
    Kleintierpraxis : Journal der Deutschen Gesellschaft für Kleintiermedizin, (DGK-DVG) und der Fachgruppe Chirurgie der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft (DVG)
    Bandzählung: 68
    Seiten: 128 – 141
    ISSN: 0023-2076
    Verweise
    URL (Volltext): https://www.vetline.de/babesia-canis-infektion-bei-hunden-in-deutschland-eine-uebersicht
    DOI: 10.2377/0023-2076-68-128
    Kontakt
    Klein- und Heimtierklinik

    Oertzenweg 19 b
    14163 Berlin
    +49 30 838 62422
    kleintierklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Die canine Babesiose ist eine durch Zecken übertragene Erkrankung, die in Deutschland früher überwiegend bei Importhunden und bei Hunden, die endemische Regionen bereisten, vorkam. In den letzten Jahren wurde zunehmend von autochthonen Babesiosefällen, ausgelöst durch Babesia canis, berichtet. Im folgenden Übersichtsartikel werden Übertragung, Pathomechanismen, klinische Symptome, Laborwertveränderungen, Therapie, Prognose und Prophylaxe der B. canis-Infektion beschrieben. Bestimmt durch die Aktivitätszeit der übertragenden Zecke Dermacentor reticulatus werden die meisten Hunde mit B. canis-Infektionen im Spätsommer bis in die ersten Wintermonate und im Frühjahr vorgestellt. Die Hunde weisen Mattigkeit, blasse/ikterische Schleimhäute, Fieber und häufig auch Hämoglobinurie auf. Häufige Laborwertveränderungen sind eine meist ausgeprägte Thrombozytopenie, gering- bis mittelgradige hämolytische Anämie, Leukopenie und je nach Organbeteiligung Azotämie sowie Erhöhungen der Leberenzymaktivitäten, Troponinkonzentration und Pankreaslipase. Die Diagnosestellung erfolgt durch den direkten Erregernachweis (Merozoiten im Blutausstrich, PCR). Die Therapieempfehlung besteht aus der meist zweimaligen Verabreichung von Imidocarb und einer symptomatischen Behandlung. Der Therapieerfolg sollte durch eine PCR-Untersuchung kontrolliert werden. Die Mortalitätsrate beträgt je nach Studie bis zu 15 %. Eine korrekte und ganzjährige Zeckenprophylaxe ist die wichtigste Maßnahme zur Verhinderung einer Infektion mit Babesien.