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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Lebensmittelketteninformationen beim Masthähnchen:
    Umgang der Mäster mit Standarderklärung und Schlachtbericht in Deutschland (2023)

    Art
    Zeitschriftenartikel / wissenschaftlicher Beitrag
    Autoren
    Langforth, Susann (WE 8)
    Maasjost, Julia
    Blaha, Thomas
    Quelle
    Berliner und Münchener tierärztliche Wochenschrift : BMTW
    Bandzählung: 136
    Seiten: 1 – 10
    ISSN: 1439-0299
    Verweise
    URL (Volltext): https://www.vetline.de/lebensmittelketteninformationen-beim-masthaehnchen-umgang-der-maester-mit-standarderklaerung-und
    DOI: 10.2376/1439-0299-2023-8
    Kontakt
    Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene

    Königsweg 69
    14163 Berlin
    +49 30 838 62551 / 52790
    lebensmittelhygiene@vetmed.fu-berlin.de / fleischhygiene@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Die Informationen zur Lebensmittelkette (Lebensmittelketteninformationen, LMKI) sind festgelegt in der VO (EG) Nr. 853/2004 und werden von Tierhaltern an Schlachtunternehmen übertragen. In Deutschland ist das Übertragen der LMKI in Form der Standarderklärung nach Anlage 7 der Tier-LMHV möglich, in der allgemeine Daten zu den zu schlachtenden Tieren und Tiergesundheits- und produktionsdaten enthalten sind. LMKI sollen die Lebensmittelsicherheit erhöhen durch die Rückverfolgbarkeit der Tiere/Produkte und indem sie zur Risikoabwägung im Schlachtbetrieb genutzt werden, sodass Anpassungen im Ablauf der Schlachtung bzw. in der amtlichen Fleischuntersuchung erfolgen können. Rückübermittelte Daten zu den Schlachtergebnissen sollen wiederum Tierwohl und Tiergesundheit für verbleibende bzw. zukünftige Tiere im Bestand erhöhen. Der Umgang der Tierhalter mit den LMKI ist bisher nur von der Schlachthofseite betrachtet worden.

    In dieser Studie wurden die Abläufe rund um die LMKI, die Rückmeldung der Schlachtbetriebe zu den Schlachtergebnissen und das Verständnis der LMKI aus Sicht von Masthähnchenhaltern betrachtet. Dazu wurde eine qualitative Studie mittels Experteninterviews mit sechs Masthähnchenhaltern durchgeführt. Es wurde deutlich, dass alle befragten Mäster deutlich mehr Informationen übermittelten, als gemäß der Standarderklärung abgefragt werden müssten. Die Übermittlung erfolgte überwiegend digital mit Potenzial zu vollständiger Digitalisierung. Die Mäster zeigten ein Verständnis für die LMKI als Teil der Rückverfolgbarkeit, aber keinem der Befragten war bekannt, dass die Daten auch zur Risikoabschätzung der Herde im Schlachtbetrieb genutzt werden. Insofern wären konkrete Schulungen zielführend, um ein besseres Verständnis für die Dateneingabe zu fördern und folgend die Wahrscheinlichkeit einer korrekten Dokumentation aller relevanten Informationen zu erhöhen. Indessen werden die vom Schlachtbetrieb digital übermittelten Schlachtberichte als Feedback zur Herde und Informationsquelle für die eigene Haltung bei den interviewten Mästern zielführend und zweckdienlich eingesetzt.