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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Diagnostischer Wert der Matrix-Metalloproteinase 9 in Plasma und Bauchhöhlenpunktat als Marker für Endotoxämie und Sepsis bei Pferden mit Kolik (2023)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Alalwani, Abdollah (WE 17)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag, 2023 — IV, 78 Seiten
    ISBN: 978-3-96729-219-0
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/40365
    Kontakt
    Pferdeklinik

    Oertzenweg 19 b
    14163 Berlin
    +49 30 838 62299 / 62300
    pferdeklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Das Ziel dieser Studie war es, die Konzentrationen von Matrix-Metalloproteinase-9 (MMP-9) in Plasma und Peritonealflüssigkeit von Pferden mit Koliken zu untersuchen und ob der Biomark MMP-9 als Frühmarkter für eine Sepsis oder eine Endotoxämie bei einer Kolik geeignet ist. Die Endotoxämie ist eine der häufigsten Todesursachen bei Pferden mit Koliken. Die Enzymmatrix-Metalloproteinase-9 (MMP-9) ist ein Mitglied der Matrix-Metalloproteinase-Familie, die während der Embryogenese und Wundeheilung eine wichtige Rolle bei der Umgestaltung des Gewebes spielt. Das physiologische Gleichgewicht zwischen Matrix-Metalloproteinase-9 (MMP-9) und ihren Gegenspielern, den tissue inhibitors of metalloproteinases (TIMPs) ist für das Wachstum und die Reparatur von Gewebe erforderlich. Die Störung des Gleichgewichts im Körper und insbesondere im Immunsystem führt zur Überexpression der Matrix-Metalloproteinase-9 (MMP-9). Es wurden 47 Pferde mit einer Kolik einbezogen, die bei Einlieferung in die Klinik anhand eines modifizierten Sepsis-Scores als endotoxämisch eingestuft wurden. Dieser Score beinhaltete klinische und labordiagnostische Untersuchungen (Allgemeinzustand, Herz- und Atemfrequenz, innere Körpertemperatur, Schleimhautfarbe, weißes Blutbild (WBC) und ionisiertes Calcium. Unter Verwendung dieses Bewertungssystems wurden Pferde als negativ (n = 32, ≤ 6/15 Punkte), fraglich (n = 8, 7-9 / 15 Punkte) oder positiv (n = 6, ≥ 10/15 Punkte) für Sepsis eingestuft. Die MMP-9-Konzentrationen wurden in Plasma und Peritonealflüssigkeit unter Verwendung speziesspezifischer Sandwich-ELISA-Kits (equine MMP-9 kit (USCN Life Science Inc., China)) bewertet. Eine signifikante Assoziation der gesamten Sepsis-Bewertung wurde für MMP-9 in der Peritonealflüssigkeit (P= 0,007) mit einem Regressionskoeffizienten von 0,131 gefunden, während für Plasma keine Assoziation gefunden wurde (P= 0,078). Die Verwendung einer MMP-9-Konzentration von > 110 pg/ml in der Peritonealflüssigkeit erwies sich als idealer Grenzwert zur Identifizierung einer positiven Sepsis-Bewertung (≥ 10/15 Punkte) (Sensitivität von 85,7% und Spezifität von 87,5%). Abschließend wurde festgestellt, dass MMP-9 ein vielversprechender Biomarker mit hohem diagnostischem Wert für Sepsis und Endotoxämie bei Pferdekoliken ist. Die Untersuchung der Peritonealflüssigkeit scheint im Vergleich zum Plasma vorteilhafter zu sein. Da die Abdominozenthese häufig bei der diagnostischen Aufarbeitung von Pferdekoliken durchgeführt wird, wäre ein Schnelltest nützlich, um eine diagnostische Unterstützung bei der Entscheidung für eine weitere Therapie zu haben.