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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Untersuchungen zum Vorkommen von Histomonas meleagridis bei Mastelterntieren und Einfluss eines positiven Nachweises mittels Real-time PCR auf die Produktionsparameter der Herde (2023)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Necke, Monique (WE 15)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag, 2023 — XII, 149 Seiten
    ISBN: 978-3-96729-209-1
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/39835
    Kontakt
    Nutztierklinik: Abteilung Geflügel

    Königsweg 63
    14163 Berlin
    +49 30 838 62676
    gefluegelkrankheiten@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Im Rahmen dieser Arbeit wurden 19 in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen lokalisierte Mastelterntier-Herden vom Tag der Einstallung in den Produktionsstall bis zur 56. Lebenswoche alle vier Wochen molekularbiologisch (qPCR) auf das Vorkommen von Histomonas meleagridis-DNA untersucht. Dabei handelte es sich um neun Betriebe mit Mastelterntieren der Herkunft A und zehn Betriebe mit Mastelterntieren der Herkunft B. Für alle Herden wurden Daten über die Herdengesundheit (Sektionsbefunde) sowie wirtschaftliche Parameter (Abgänge Hennen, Legeleistung) erhoben und den Ergebnissen der Histomonaden-qPCR gegenübergestellt. Das erste Ziel dieser Arbeit war es, zu prüfen, inwieweit Mastelterntiere sich trotz umfangreicher Biosicherheitsmaßnahmen mit H. meleagridis infizieren. Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigten, dass der DNA-Nachweis mittels Histomonaden-qPCR in allen Herden im Verlauf des Produktionszeitraumes mehrfach gelang. Zum Zeitpunkt der Einstallung in den Produktionsstall konnte bereits in 31,6 % der Betriebe DNA von H. meleagridis detektiert werden. Der späteste Zeitpunkt, an dem ein positiver Nachweis von Histomonaden-DNA mittels qPCR eruiert wurde, war die 36. Lebenswoche. Des Weiteren wurde untersucht, ob bestimmte Faktoren wie die Jahreszeit, die Herkunft des verwendeten Tränkewassers oder die Region, in der sich der Betrieb befand, die Wahrscheinlichkeit für ein positives DNA-Ergebnis in der Histomonaden-qPCR beeinflusste. Während dies bei den ersten beiden Faktoren Jahreszeit und Tränkewasserherkunft nicht der Fall war, zeigte sich in Bezug auf die Region, dass die Ct-Werte der Sockentupfer von Betrieben, die sich in Mecklenburg-Vorpommern befanden, statistisch signifikant niedriger waren als die von Betrieben in Sachsen-Anhalt und Thüringen. Der Grund für die Unterschiede in den Ct-Werten blieb unklar. Ein weiterer Zweck dieser Arbeit war es, herauszufinden, ob sich die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion mit H. meleagridis zwischen zwei genetisch unterschiedlichen Tier-Herkünften voneinander unterschied. Die Untersuchung von Blinddarm- und Sockentupfern erbrachte diesbezüglich jedoch kein statistisch signifikantes Ergebnis. Der prozentuale Anteil der positiven DNA-Nachweise von H. meleagridis lag bei Tieren der Herkunft A bei 51,6 %, bei Tieren der Herkunft B bei 39,5 %. Des Weiteren wurde durch Verwendung zweier unterschiedlicher Probenmaterialien, Blinddarm- und Sockentupfer, überprüft, ob das Probenmaterial die Wahrscheinlichkeit für einen positiven DNA-Nachweis beeinflusst. Dabei wurde festgestellt, dass sich bei identischem Probenahmezeitpunkt die Ergebnisse der qPCR bei Blinddarm- und Sockentupfern statistisch signifikant voneinander unterschieden. Der Nachweis von Histomonaden-DNA mittels qPCR gelang bei mehr als der Hälfte der Sockentupfer, während nur gut ein Drittel der Blinddarmtupfer positiv getestet wurde. Diese Ergebnisse scheinen der Tatsache geschuldet zu sein, dass die Untersuchung mittels Sockentupfern mehr Tiere einbezog als die Untersuchung mittels Blinddarmtupfern. Trotz einer erheblichen Anzahl an positiven DNA-Nachweisen mittels qPCR konnte augenscheinlich kein Zusammenhang zu einer Typhlitis hergestellt werden. Lediglich bei 3 von 19 Herden wurden im Untersuchungszeitraum in den routinegemäß durchgeführten Sektionen Typhlitiden festgestellt, wobei der höchste prozentuale Anteil bei 3,0 % lag. Interessanterweise konnte jedoch auch bei 36,2 % der makroskopisch unauffälligen Blinddärme DNA von H. meleagridis nachgewiesen werden. In Bezug auf den Sektionsbefund Polyserositis zeigte sich bei Tieren der Herkunft A eine Korrelation zwischen der Summe der Ct-Werte (Sockentupfer) und dem prozentualen Anteil der Tiere, bei denen eine Polyserositis festgestellt wurde. Die Ergebnisse der statistischen Auswertung deuteten darauf hin, dass der Anteil der Tiere mit Polyserositis mit steigendem Ct-Wert abnimmt. Abschließend zeigten weitere Untersuchungen, dass mittels qPCR nachgewiesene Infektionen mit H. meleagridis bei Mastelterntieren weder zu einer negativen Beeinflussung der Legeleistung (Gesamtgelege) noch zu einem Anstieg der Mortalität (Abgänge) führen müssen.