zum Inhalt springen

Fachbereich Veterinärmedizin


Service-Navigation

    Publikationsdatenbank

    Parasiten:
    Treiber und Bremser der globalen Krankheitslast (2022)

    Art
    Vortrag
    Autor
    Hartmann, Susanne (WE 6)
    Kongress
    Global Health von Gesundheitsleistungen über Klimawandel bis zu sozialer Gerechtigkeit
    Halle (Saale), 23. – 24.09.2022
    Quelle
    Global Health : von Gesundheitsleistungen über Klimawandel bis zu sozialer Gerechtigkeit : Programm und Kurzfassungen der Vorträge für die Jahresversammlung 23. bis 24. September 2022 in Halle (Saale) — Gerald Haug, Präsident der Akademie (Hrsg.)
    Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 2022. Nova acta Leopoldina : NAL ; Abhandlungen der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina ; Nummer 430 — S. 24
    Verweise
    URL (Volltext): https://www.leopoldina.org/fileadmin/redaktion/Publikationen/Nova_Acta_Leopoldina/2022_Leopoldina_NAL_430_D.pdf
    Kontakt
    Institut für Immunologie

    Robert-von-Ostertag-Str. 7-13
    14163 Berlin
    +49 30 838 51834
    immunologie@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Parasitismus ist ein überaus erfolgreicher Lebensstil. Ca. 50 % aller eukaryotischen Spezies sind Parasiten, welche auf Kosten ihrer infizierten Wirte leben. Parasiten sind sehr divers mit ausgesprochen komplexen Lebenszyklen und variieren enorm in ihrer Größe, von ein paar Mikrometern bis hin zu mehreren Metern. Parasiteninfektionen mit Würmern, sogenannte Helminthen, betreffen etwa ein Viertel der Weltbevölkerung und gehören zu den vernachlässigten Tropenkrankheiten. Wurminfektionen, welche im Fokus dieses Vortrags stehen, sind endemisch in Ländern mit geringem Hygienestandard, und infizierte Menschen befinden sich oftmals in einem fatalen Armutszyklus. Parasitische Würmer können viele Jahre in infizierten
    Menschen überleben und rufen chronische Erkrankungen hervor. Diese Infektionen gehen weniger einher mit Mortalität, sondern mit einer ausgeprägten Morbidität, assoziiert mit einer schlechteren kognitiven Entwicklung und einer ausgeprägten Regulation des Immunsystems. Die Immunregulation chronischer Wurminfektionen hat verschiedene negative Auswirkungen auf die Gesundheit wie auf Impfeffizienzen infizierter Individuen oder Koinfektionen. Jedoch zeigt die Immunregulation auch positive Effekte, da fehlgeleitete überschießende Immunreaktionen unterdrückt werden, wie sie beispielsweise bei allergischen Reaktionen oder chronisch entzündlichen Darmerkrankungen auftreten. Somit sind die im globalen Süden hoch
    prävalenten parasitischen Wurminfektionen Treiber der Krankheitslast infizierter Populationen, aber gleichzeitig bei fehlgeleiteten überschießenden Immunerkrankungen auch Bremser der Krankheitslast.