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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Vergleich verschiedener Kreuzproben-Verfahren beim Hund (2022)

    Art
    Poster
    Autoren
    Herter, L. (WE 20)
    Weingart, C. (WE 20)
    Merten, N. (WE 20)
    Bock, N. (WE 20)
    Merle, R. (WE 16)
    Kohn, B. (WE 20)
    Kongress
    30. Jahrestagung der DVG-Jahresgruppe Innere Medizin und klinische Labordiagnostik (InnLab)
    Berlin, 28. – 29.01.2022
    Quelle
    Tierärztliche Praxis : Ausgabe K, Kleintiere, Heimtiere
    Bandzählung: 50
    Heftzählung: 2
    Seiten: 148
    ISSN: 2567-5842
    Verweise
    URL (Volltext): https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0042-1744093
    DOI: 10.1055/s-0042-1744093
    Kontakt
    Institut für Veterinär-Epidemiologie und Biometrie

    Königsweg 67
    14163 Berlin
    +49 30 838 56034
    epi@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Ziel der Studie: 
    Für die Durchführung von Kreuzproben gilt das Röhrchen-Verfahren als Referenzmethode. Ziel dieser prospektiven Studie war, die Sensitivität und Spezifität verschiedener Kreuzproben-Testverfahren im Vergleich zum Röhrchen-Verfahren beim Hund zu untersuchen.

    Material und Methoden: 
    Zwischen 11/20 und 3/21 wurden 40 individuelle Major-Kreuzprobenpaare unterschiedlichen makr. (AG 1 + − 3+) und mikr. Agglutinationsgrades (AG 1+− 4+) (ermittelt mit dem Röhrchen-Verfahren) mit einem Gel-Röhrchen- [GR] (RapidVet-H-Major Crossmatch), einem durch Antiglobuline verstärkten Gel-Röhrchen- [AGR] (Alvedia, Gel Test Major Canine Crossmatch) und einem immunchromatographischen Verfahren [ICS] (Alvedia, LabTest Crossmatch Canine) durchgeführt. Sensitivität und Spezifität wurden im Vergleich zum Röhrchen-Verfahren berechnet.

    Ergebnisse: 
    Mit dem Röhrchen-Verfahren waren 10 Kreuzproben negativ und 30 positiv (makr. AG 1+[n=5], 2+[n=10], 3+[n=5]; nur mikr. AG 1+[n=5], 2+[n=4], 3+[n=1]). Hämolyse trat nicht auf. Im Vergleich zum Röhrchen-Verfahren wies das GR-Verfahren eine Sensitivität von 62% (95% Konfidenzintervall 44% − 77%) und eine Spezifität von 90% (95% Konfidenzintervall 60% − 98%), das AGR-Verfahren eine Sensitivität von 87% (95% Konfidenzintervall 70% – 95%) und eine Spezifität von 100% (95% Konfidenzintervall 72% − 100%) und das ICS-Verfahren eine Sensitivität von 17% (95% Konfidenzintervall 7% − 35%) und eine Spezifität von 100% (95% Konfidenzintervall 72% − 100%) auf. Mit zunehmender Agglutinationsstärke stieg die Sensitivität bei allen Verfahren an.

    Schlussfolgerung: 
    Im Vergleich zum Röhrchen-Verfahren zeigte das AGR-Verfahren die höchste Sensitivität, gefolgt von dem GR- und dem ICS-Verfahren. Die klinische Relevanz schwach positiver Kreuzproben ist unklar. Die Erkennung klinisch unbedeutender Antikörper schränkt die Verfügbarkeit von Blutprodukten ein. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass die Transfusion inkompatibler Blutprodukte akute hämolytische Transfusionsreaktionen zur Folge haben kann.