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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Mit viel Magnesium geht vieles besser (2022)

    Art
    Vortrag
    Autoren
    Aschenbach, Jörg R. (WE 2)
    Becker, Sandra K. (WE 2)
    Sponder, Gerhard (WE 2)
    Kolisek, Martin
    Kongress
    11. Leipziger Tierärztekongress
    Leipzig, 07. – 09.07.2022
    Quelle
    Proceedings zum 11. Leipziger Tierärztekongress, 07. – 09. Juli 2022 : Tagungsband 3 — Dr. Reiko Rackwitz, Prof. Dr. Uwe Truyen (Hrsg.)
    Leipzig: Universität Leipzig, 2022. Leipziger Blaue Hefte : LBH — S. 178–183
    Verweise
    URL (Volltext): https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:15-qucosa2-760178
    Kontakt
    Institut für Veterinär-Physiologie

    Oertzenweg 19 b
    14163 Berlin
    +49 30 838 62600
    physiologie@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Magnesium (Mg) ist als Mengenelement eines der bedeutendsten Kationen im Körper von Säugetieren. Die Mg-Homöostase wird durch die Balance von gastrointestinaler Resorption und renaler Elimination gesteuert, wobei beide Seiten v.a. konzentrationsabhängig arbeiten und eine dezidierte hormonelle Feedback-Regulation fehlt. Ein Mg-Mangel tritt auf, wenn die Mg-Abgaben in Produkte (Milch, Fetus, Körpermassezunahme) und die unvermeidbaren renalen Mg-Verluste nicht mehr durch die Resorption gedeckt werden können. Obwohl Wiederkäuer mit dem Futter - relativ gesehen - viel höhere Mengen an Mg aufnehmen als beispielsweise der Mensch, kommt ein sekundärer Mg-Mangel vergleichsweise häufig vor. Ursache ist v.a. eine schlechte
    Resorptionseffizienz bei kalium- und proteinreichen, natriumarmen Futtermitteln. Zu derartigen Futtermitteln gehört insbesondere frisches Gras von gut gedüngten Weiden, weshalb die auftretende klinische Mg-Mangelerkrankung auch Weidetetanie genannt wird. Neben dieser klinisch manifesten
    Mg-Mangelerkrankung treten heute zunehmend auch Folgeerkrankungen eines subklinischen Mg-Mangels in den Fokus. Eine wichtige, durch Mg-Mangel begünstigte Erkrankung ist die hypokalzämische Gebärparese. Durch Mg-Mangel wird der Signalweg des Parathormons außer Kraft gesetzt, wodurch die postpartale Kuh nicht genügend Kalzium aus den Knochen mobilisieren kann.
    Hochdosierte Mg-Gaben im Futter der Transitkuh beeinflussen daher nicht nur indirekt über ihre Wirkung als sog. saure Salze die Kalziumhomöostase der frischlaktierenden Kuh positiv, sondern auch direkt über eine verbesserte Wirkung des Parathormons. Ein zweiter wichtiger Krankheitskomplex, der
    durch subklinischen Mg-Mangel gefördert wird, ist das metabolische Syndrom. Neuere Studien weisen darauf hin, dass hochdosierte Mg-Zusätze zum peripartalen Futter einen positiven Einfluss auf den Glukose- und Lipidstoffwechsel haben, wodurch in der Folge Lipomobilisation und Abwehrlage des
    Tieres günstig beeinflusst werden können.