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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Anamnese, Klinik und Koinfektionen bei Hunden mit Ehrlichia canis-Infektion (2022)

    Art
    Poster
    Autoren
    Hellmuth, V. (WE 20)
    Weingart, C. (WE 20)
    Merle, R. (WE 16)
    Kohn, B. (WE 20)
    Kongress
    30. Jahrestagung der FG „Innere Medizin und klinische Labordiagnostik“ der DVG (InnLab)
    online, 28. – 29.01.2022
    Quelle
    Tierärztliche Praxis : Ausgabe K, Kleintiere, Heimtiere
    Bandzählung: 50
    Heftzählung: 2
    Seiten: 151
    ISSN: 2567-5842
    Verweise
    URL (Volltext): https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0042-1744102
    DOI: 10.1055/s-0042-1744102
    Kontakt
    Klein- und Heimtierklinik

    Oertzenweg 19 b
    14163 Berlin
    +49 30 838 62422
    kleintierklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Hintergrund:
     Vektorübertragene Erkrankungen gewinnen in Deutschland durch importierte und reisebegleitende Hunde zunehmend an Bedeutung. Infektionen mit Ehrlichia canis sind in Abhängigkeit vom Vorkommen des Vektors Rhipicephalus sanguineus in Europa auf die Mittelmeerregion und Südosteuropa beschränkt. Ziel dieser Studie war, Auslandsanamnese, Klinik und Koinfektionen E. canis-infizierter Hunde retrospektiv auszuwerten.

    Material und Methoden:
     Zwischen 01/2009 und 12/2019 wurden 811 Hunde mittels direkter (PCR aus EDTA-Blut) und/oder indirekter (IFAT, ELISA) Verfahren auf E. canis untersucht. 83 Hunde (Grp. 1) wurden ausgewertet und unterteilt in: Hunde mit (Grp. 2)/ohne nachweisbare Begleiterkrankung (Grp. 3). Grp. 3 wurde unterteilt in: Kreuzreaktionen mit Anaplasmen unwahrscheinlich (3a)/ aufgrund fehlender Daten nicht ausgeschlossen (3b). In Grp. 1 wurden Auslandsanamnese/Testergebnisse weiterer Infektionserreger und in Grp. 3a zusätzlich klinische und labordiagnostische Daten ausgewertet. Epidemiologische Daten wurden deskriptiv erfasst.

    Ergebnisse:
    Von 83 Hunden waren 80/81 IFAT/ELISA positiv, 19/49 PCR positiv, 16/47 PCR und IFAT/ELISA positiv. Bei 82 lag ein Auslandsaufenthalt anamnestisch vor (1 Hund fehlende Daten). 29/83 Hunde in Grp. 1 waren positiv für Leishmania spp., Babesia spp. Dirofilaria spp. oder Hepatozoon canis. 7/26 Hunde (Grp. 3a) waren symptomlos, Vorstellungsgründe von 19 waren Blutungen, Apathie, Inappetenz (jeweils 7) sowie Vomitus (6), Durchfall und Fieber (jeweils 3). Häufigste Laborwertveränderungen waren Anämie (13/26), Thrombozytopenie (12/26) und Hyperglobulinämie (12/24); seltener Azotämie und Leberwerterhöhungen. Keiner von 16 über 4 Wochen verfolgten Hunden verstarb infolge der E. canis-Infektion.

    Schlussfolgerung: 
    Alle Hunde hielten sich in Endemiegebieten auf. Ein Drittel war für weitere vektorübertragene Erreger positiv. Dies kann Diagnostik und Therapie erschweren und bedingt eine umfassende Testung auch klinisch gesunder Hunde nach Aufenthalt in Endemiegebieten. Limitationen der Studie sind das retrospektive Design, Vorbehandlungen und die uneinheitliche Testung auf Infektionserreger.