Robert-von-Ostertag-Str. 7-13
14169 Berlin
+49 30 838 51845
tierhygiene@vetmed.fu-berlin.de
Zu den etablierten Bekämpfungsstrategien gegen Campylobacter (C.) spp.-Infektionen bei Nutztieren zählen überwiegend verbesserte Biosicherheits-Maßnahmen, Impfversuche und unspezifische Ernährungsansätze. Diese Maßnahmen allein konnten jedoch bisher nur zu einer unzureichenden Reduktion von Campylobacter-Infektionen bei Nutztieren und beim Verbraucher beitragen. Aus diesem Grund wurden verschiedene nicht biosicherheitsbasierte Maßnahmen und ihr potenzieller Einfluss auf das Campylobacter-Vorkommen bei Masthähnchen untersucht. Diese
Managementfaktoren und Maßnahmen wurden in experimentellen Campylobacter-Kolonisationsversuchen an Masthühnern evaluiert. Hierfür wurde zunächst ein „Seeder-Bird-Modell“ mit C. jejuni etabliert. In diesem Modell wurden anschließend verschiedene Maßnahmen wie die Verabreichung von Bakteriophagen, organischen Säuren und Carvacrol sowie von Competitive Exclusion (CE)-Kulturen untersucht. Ebenfalls wurde der Einfluss einer alternativen, langsam wachsenden Rasse in Kombination mit einer reduzierten Besatzdichte evaluiert. Die im Projekt geprüften Interventions- bzw. Präventionsmaßnahmen zeigten, dass eine Reduktion der Campylobacter-Kolonisierung im Zäkum nur durch eine einzige Maßnahme erzielt werden konnte - und zwar durch Applikation einer nicht-definierten komplexe CE-Kultur an eintagsküken. Die Applikation von Competitive Exclusion-Kulturen scheint daher ein vielversprechender Ansatz zur Reduktion der C. jejuni Kolonisierung bei Masthähnchen zu sein. Abschließend sollen Kombinationen
aus Bakteriophagen und der CE-Kultur sowie von Carvacrol und organischen Säuren im Tiermodell evaluiert werden.