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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    PCR-Nachweis von hämotropen Mycoplasma spp., Babesia sp. und Cytauxzoon sp. bei Katzen mit klinischem Verdacht auf Anämie (2020-2021) (2022)

    Art
    Poster
    Autoren
    Wittauer, M. E.
    Gentil, M.
    Zapf, F.
    Kohn, B. (WE 20)
    Müller, E.
    Kongress
    30. Jahrestagung der DVG Fachgruppe Innere Medizin und Klinische Labordiagnostik (Innlab)
    Online, 28. – 29.01.2022
    Quelle
    Tierärztliche Praxis : Ausgabe K, Kleintiere, Heimtiere
    Bandzählung: 50
    Heftzählung: 2
    Seiten: 148
    ISSN: 2567-5842
    Verweise
    URL (Volltext): https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0042-1744094
    DOI: 10.1055/s-0042-1744094
    Kontakt
    Klein- und Heimtierklinik

    Oertzenweg 19 b
    14163 Berlin
    +49 30 838 62422
    kleintierklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Ziel der Studie: 
    Bei Blutproben von Katzen mit Verdacht auf Anämie wurden PCR-Nachweise von infektiösen Ursachen einer Anämie (hämotrope Mycoplasma spp., Babesia sp. und Cytauxzoon sp.) sowie klinisch-chemische und hämatologische Parameter ausgewertet.

    Material und Methoden: 
    Im Zeitraum Mai 2020 bis Mai 2021 wurden 791 EDTA-Blutproben aus Deutschland (n=666), Österreich (n=86) und Schweiz (n=40) mittels realtime PCR auf Cand. M. haemominutum (CMHM), M. haemofelis (MHF), Cand. M. turicensis (CMT) sowie mittels konventioneller PCR auf Piroplasmen (Babesia sp. und Cytauxzoon sp.) analysiert. Parallel wurden Blutbild, Serumbilirubin und Coombs-Test ausgewertet.

    Ergebnisse: 
    Es wurden 189 Proben (23,8%) positiv auf hämotrope Mykoplasmen getestet. Davon war CMHM in 146 (18,5%), MHF in 14 (1,8%) und CMT in 3 Proben (0,4%) nachweisbar; in weiteren 26 Proben (3,3%) wurden mind. 2 Mykoplasmenspezies detektiert. Babesia sp. oder Cytauxzoon sp. wurden nicht nachgewiesen. Die Hämatokritkonzentrationen waren: MHF-positiv 0,1–0,37 l/l (Median 0,17 l/l), MHF-positiv plus CMHM- oder CMHM- und CMT-positiv 0,08–0,29 l/l (M 0,18 l/l), alleiniger CMHM-Nachweis 0,05–0,7 l/l (M 0,21 l/l), Erreger-negative Proben 0,01−0,64 l/l (M 0,20 l/l). Serumbilirubinkonzentrationen betrugen: MHF-positiv 0,5–247 µmol/l (M 11,5 µmol/l), mehrere positive Hämoplasmennachweise 0,2–356 µmol/l (M 5,2 µmol/l), alleiniger CMHM-Nachweis 0,1–368 µmol/l (M 2,2 µmol/l). Coombs-Test-Ergebnisse: MHF-positiv plus CMHM oder CMHM und CMT 33,3% positiv (Titer im Median: 1:128), alleiniger CMHM-Nachweis 21,3% positiv (M 1:32), Erreger-negativ 19,5% positiv (M 1:32).

    Schlussfolgerungen: 
    Häufigste nachgewiesene Hämoplasmenspezies war CMHM. Laut Literatur geht v.a. MHF mit einer Anämie einher und ist pathogener als Monoinfektionen mit CMHM oder CMT, was die vorliegenden Labordaten tendenziell unterstützen. Eine differenzierte Hämoplasmendiagnostik ist daher sinnvoll. Babesia sp. und Cytauxzoon sp. wurden nicht nachgewiesen und sind damit differentialdiagnostisch von geringer Bedeutung.