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„Kissing Spines” ist ein häufiger Röntgenbefund, der den Engstand der Dornfortsätze beschreibt und meist im Bereich
der thorakolumbalen Wirbelsäule von Pferden auftritt. Die Symptome sind unspezifisch und korrelieren nicht zwangsläufig mit dem Schwere-
grad der Röntgenbefunde. Röntgenologische Veränderungen an den Dornfortsätzen müssen nicht für Rückenbeschwerden verantwortlich
sein, deshalb sollten andere Ursachen immer in Betracht gezogen werden. Die klinische Relevanz radiologisch diagnostizierter Engstände
kann daher mit Hilfe von Lokalanästhesien überprüft werden. Bei der Therapie von Engständen lassen sich konservative und chirurgische Be-
handlungsmethoden unterscheiden. Zu den konservativen Therapieoptionen zählt unter anderem die systemische oder lokale Medikation mit
beispielsweise Entzündungshemmern, Muskelrelaxantien oder Bisphosphonaten. Zudem wird in dieser Literaturübersicht auf die Anwendung
von Mesotherapie, Stoßwellentherapie, neuromuskuläre Elektrostimulation, energetisch kapazitivem resistivem Transfer, Infrarot-Therapie, Ki-
nesiotaping und Akupunktur eingegangen. Manuelle Therapieformen wie die Physiotherapie und Massage, Chiropraktik und Osteopathie,
sowie Trainings- und Bewegungsregime werden anschließend diskutiert. Ziel der Literaturübersicht ist es, die verschiedenen Behandlungs-
möglichkeiten zur Therapie von Engständen der Dornfortsätze beim Pferd gegenüberzustellen. Basierend auf der zur Verfügung stehenden
Literatur erscheint eine Kombinationstherapie, die eine lokale Behandlung und einen gezielten Muskelaufbau beinhaltet, bis dato am vielver-
sprechendsten zu sein.