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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Befragung angestellter Tierärztinnen in Deutschland:
    Teil 2: Arbeitszufriedenheit (2022)

    Art
    Zeitschriftenartikel / wissenschaftlicher Beitrag
    Autoren
    Jensen, Katharina Charlotte (WE 16)
    Blaschka, Carina
    Brandebusemeyer, Elisabeth
    Hülsebusch, Alina
    Munzel, Juliane
    Niggemann, Johanna
    Steingräber, Lilith
    Remien, Dirk
    Wunderlich, Christian
    Schule-Bahrenberg, Sabine
    Quelle
    Berliner und Münchener tierärztliche Wochenschrift : BMTW
    Bandzählung: 135
    Heftzählung: 10
    Seiten: 1 – 18
    ISSN: 1439-0299
    Verweise
    URL (Volltext): https://www.vetline.de/befragung-angestellter-tieraerztinnen-in-deutschland-teil-2-arbeitszufriedenheit
    DOI: 10.2376/1439-0299-2022-8
    Kontakt
    Institut für Veterinär-Epidemiologie und Biometrie

    Königsweg 67
    14163 Berlin
    +49 30 838 56034
    epi@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Derzeit werden sowohl eine hohe Prävalenz psychischer Erkrankungen wie auch ein Fachkräftemangel in der deutschen Veterinärmedizin beobachtet. Vor diesem Hintergrund waren die Ziele dieser Arbeit (1) einen aktuellen Stand zu der Arbeitszufriedenheit von angestellten Tierärztinnen zu geben, (2) Zusammenhänge mit den Arbeitsbedingungen aufzuzeigen und (3) Verbesserungswünsche der Arbeitnehmerinnen darzustellen.

    Dazu wurde im Jahr 2020 eine Online-Umfrage unter 1.416 angestellten Tierärztinnen durchgeführt, die sowohl mittels deskriptiver quantitativer Verfahren als auch einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet wurden.

    Knapp die Hälfte der Befragten (47 %) bewerteten ihre Arbeitszufriedenheit mit „sehr gut“ oder „gut“, 41 % mit „befriedigend“ oder „ausreichend“ und 12 % mit „mangelhaft“ oder „ungenügend“. Die höchste Arbeitszufriedenheit wiesen nicht-kurativ tätige Tierärztinnen auf. Von den kurativ tätigen Tierärztinnen waren Pferdepraktikerinnen am unzufriedensten. Tierärztinnen, die weniger Nacht- und Wochenenddienste leisteten, mehr Urlaubstage, ein höheres Gehalt und einen Ausgleich für oder eine Auszahlung von Überstunden erhielten, waren signifikant zufriedener mit ihrer Arbeitssituation. Der Aspekt, der am häufigsten als positiv hervorgehoben wurde, war die Kollegialität im Team. Die häufigsten Kritikpunkte waren ein zu hoher Anfall von Überstunden und ein zu großer Termindruck. Nur die Hälfte der Befragten mit Kindern (149 von 322; 46 %) gaben an, Beruf und Familie gut vereinbaren zu können. Das Arbeitsklima betreffende Antworten zeigten, dass nur etwa ein Drittel der Befragten eine positive Kommunikations- und Fehlerkultur in ihrer Arbeitsstätte erlebt. Gut 35 % der Befragten wünschte sich die Einführung von Mitarbeitendengesprächen.

    Die Ergebnisse zeigen, dass die Arbeitszufriedenheit insbesondere unter kurativ tätigen Tierärztinnen verbesserungsfähig ist. Dazu ist neben einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen eine höhere Planbarkeit und vor allem eine bessere Kommunikation zwischen Arbeitgeberinnen und Arbeitnehmerinnen notwendig.