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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Bezoare im Kropf von Nymphensittichen (Nymphicus hollandicus) und Wellensittichen (Melopsittacus undulatus) (2022)

    Art
    Zeitschriftenartikel / wissenschaftlicher Beitrag
    Autoren
    Isbrandt, Rudi (WE 8)
    Müller, Kerstin (WE 20)
    Quelle
    Kleintierpraxis : Journal der Deutschen Gesellschaft für Kleintiermedizin, (DGK-DVG) und der Fachgruppe Chirurgie der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft (DVG)
    Bandzählung: 67
    Heftzählung: 05
    Seiten: 236 – 249
    ISSN: 0023-2076
    Verweise
    URL (Volltext): https://www.vetline.de/bezoare-im-kropf-von-nymphensittichen-nymphicus-hollandicus-und-wellensittichen-melopsittacus
    DOI: 10.2377/0023-2076-67-236
    Kontakt
    Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene

    Königsweg 69
    14163 Berlin
    +49 30 838 62551 / 52790
    lebensmittelhygiene@vetmed.fu-berlin.de / fleischhygiene@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Retro- und prospektive Patientendaten von Nymphen- und Wellensittichen aus zwei Berliner Vogelpraxen wurden hinsichtlich des Vorkommens von Kropffremdkörpern ausgewertet. Zwölf Nymphensittiche und zwölf Wellensittiche erfüllten die Einschlusskriterien einer über mehrere Tage bestehenden derben Umfangsvermehrung im Kropf. Das Alter der Nymphensittiche lag im Median bei 3,3 Jahren (Altersspanne: 1–8 Jahre), das der Wellensittiche bei 4,0 Jahren (Altersspanne: 1–6 Jahre). Neun Nymphensittiche (75 %) und zehn Wellensittiche (83 %) waren männlich. Vorstellungsgründe waren vor allem unspezifische gas­trointestinale Symptome wie Erbrechen (n = 9), Durchfall (n = 6) und Würgen (n = 5), des Weiteren Apathie (n = 8), die Beobachtung der Fremdkörperaufnahme (n = 3), Foetor ex ore (n = 3), Gewichtsabnahme (n = 2), aufgeplustertes Gefieder (n = 2) und Niesen (n = 2). Die Verdachtsdiagnose Kropffremdkörper wurde bei 21 von 22 Vögeln durch Palpation des Kropfbereiches gestellt. Röntgenaufnahmen wurden bei drei Nymphensittichen und einem Wellensittich ange­fertigt. Die Verdachtsdiagnose beruhte bei einem Nymphensittich lediglich auf dem Röntgenbefund, die Diagnose bei jeweils einem weiteren Nymphen- und Wellensittich wurde nach Tod bzw. Euthanasie durch Sektion gestellt. Zehn Nymphensittiche und elf Wellensittiche wurden ingluviotomiert, jeweils sieben Tiere überlebten die Operation und die Folgetage. Bei einem Nymphensittich wurde der Fremdkörper in Narkose peroral entfernt, dieser verstarb jedoch drei Tage später. Die Letalität der 24 Sittiche mit Kropffremdkörper betrug 42 %. Als Fremdkörper im Kropf wurden in allen Fällen faserige Bezoare nachgewiesen. Eine weiterführende Untersuchung von vier Fremdkörpern ergab ein Phytobezoar, ein Mischbezoar aus Natur- und Kunstfasern sowie zwei Naturfaserbezoare hartfaserigen Ursprungs.