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Einleitung:
Vor kurzem wurde das Rustrela-Virus (RusV) erstmals bei Zootieren mit Enzephalitiden, darunter ein Rotnackenwallaby (Macropus rufogriseus), in Norddeutschland beschrieben. Als mögliches Reservoir gilt die Gelbhalsmaus (Apodemus flavicollis). Das Verbreitungsgebiet des Virus ist bislang unbekannt.
Material und Methoden:
Drei Rotnackenwallabys aus Tierparks in verschiedenen Regionen in Nordostdeutschland gelangten auf Grund unklarer Todesursachen zur pathologischen Untersuchung. Eine umfangreiche Erregerdiagnostik wurde eingeleitet.
Befunde:
Histologisch zeigte sich bei allen drei Tieren eine multifokale, lymphozytäre Meningoenzephalitis. Mittels RT-qPCR und In-Situ-Hybridisierung konnte RusV im Gehirn, aber keinem weiteren Organ, detektiert werden.
Schlussfolgerungen:
Das RusV scheint häufiger verbreitet zu sein und sollte auf die Liste der ätiologischen Differentialdiagnosen einer nicht-eitrigen Meningoenzephalitis bei Zootieren, insbesondere Macropodidae, aufgenommen werden.