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Einleitung:
Die feline systemische reaktive Angioendotheliomatose (FSRA) wird als seltene, letale, multisystemische, idiopathische, vaskuloproliferative Erkrankung der Hauskatze beschrieben. Weltweit dokumentiert sind seit 1985 nur 20 Fälle, meist bei jüngeren, männlich-kastrierten Katzen der Rasse Europäisch Kurzhaar. Das klinisch unspezifische Bild präsentiert sich mit akutem Herzversagen, Ödemen/Ergüssen und Blutungen.
Material und Methoden:
Eine 4-jährige, weiblich-kastrierte Maine Coon, die klinisch mit Panzytopenie und Thoraxerguss vorgestellt wurde, verstarb spontan und wurde pathologisch untersucht.
Befunde:
In der Sektion zeigten sich ein Hydrothorax und -perikard, ein alveoläres Lungenödem und generalisierte Petechien. Für FSRA ungewöhnlich waren ein peritonealer Erguss und eine linksventrikuläre Myokardhypertrophie. Histologisch dominierten intravaskuläre, glomeruloide Spindelzell-Proliferationen in diversen Organen (vorrangig Herz, Niere, Darm und Pankreas).
Schlussfolgerungen:
Weltweit ist dies seit 28 Jahren erst der zweite beschriebene Fall von FSRA bei einer Maine Coon. Ursache und Prävalenz bleiben unbekannt, ebenso hinweisende klinische Parameter und Symptome. Diese Entität könnte für feline Myokarddysfunktionen ursächlich sein und sollte differentialdiagnostisch zur gängigen idiopathischen HCM berücksichtig werden.