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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Feline Hyperthyreose:
    transdermaler Wirkstofftransfer via Nanocarrier im Vergleich zur oralen Standardtherapie mit Thiamazol in einer randomisierten, kontrollierten, multizentrischen Studie (2021)

    Art
    Vortrag
    Autoren
    Böhm, D. (WE 20)
    Moré, S.
    Volkmann, M. (WE 16)
    Haag, R.
    Kohn, B. (WE 20)
    Kongress
    29. Jahrestagung der FG „Innere Medizin und klinische Labordiagnostik“ der DVG (InnLab)
    online, 30.01.2021
    Quelle
    Tierärztliche Praxis : Ausgabe K, Kleintiere, Heimtiere
    Bandzählung: 49
    Heftzählung: 01
    Seiten: 70
    ISSN: 2567-5842
    Verweise
    URL (Volltext): https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0040-1722393#info
    DOI: 10.1055/s-0040-1722393
    Kontakt
    Klein- und Heimtierklinik

    Oertzenweg 19 b
    14163 Berlin
    +49 30 838 62422
    kleintierklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Einleitung:
    Zur Behandlung der felinen Hyperthyreose werden häufig orale Thyreostatika verwendet, doch tolerieren nicht alle Katzen eine orale Medikamentengabe. Wie aus einer Vorstudie[ 1 ] hervorgeht, könnte die Behandlung über eine transdermale Wirkstoffgabe eine mögliche Alternative sein.

    Ziel:
    Nachweis der Nichtunterlegenheit transdermaler Thiamazolsalbe gegenüber oral verabreichten Thiamazoltabletten.

    Material und Methoden:
    Einschlusskriterium für die kontrollierte, multizentrische Studie war eine Serum-T4-Konzentration > 4,5 µg/dl. Anschließend wurden die Katzen zufällig der dermalen (D-Gr.; Tagesdosis Thiamazol 3,6 bzw. 7,2 mg, wenn T4 > 4,5–10 bzw. > 10 µg/dl) oder oralen Behandlungsgruppe (O-Gr.; Tagesdosis 5 mg) zugewiesen. Als primärer Endpunkt wurde der Anteil euthyreoter Katzen (T4 0,8–4,0 µg/dl) in der „Per-Protocol Population“ nach 16 Wochen Behandlungsdauer definiert. Als Nichtunterlegenheitsgrenze wurde a priori ein Unterschied der Erfolgsraten zwischen beiden Gruppen von 10 % festgelegt. Nichtunterlegenheit der D-Gr. war gegeben, wenn das untere 95 %-Konfidenzintervall größer –10 % war. Für weitere Analysen auf Überlegenheit wurde eine Grenze von 0 % definiert.

    Ergebnisse:
    Insgesamt wurden 143 Katzen eingeschlossen, von denen 88 Tiere den primären Endpunkt erreichten (D-Gr. 53, O-Gr. 35). Von den 53 Katzen in der D-Gr. waren nach 3, 6, 9 bzw. 16 Wochen 71,7 %, 77,4 %, 83,0 % und 83,0 % sowie von den 35 Katzen in der O-Gr. 45,7 %, 62,9 %, 64,5 % und 54,3 % euthyreot. Zu allen Kontrollpunkten konnte die Nichtunterlegenheit und in Woche 3 und 16 die Überlegenheit der D-Gr. gegenüber der O-Gr. nachgewiesen werden (Konfidenzintervall in Woche 3, 6, 9 bzw. 16: 5,5–46,5 %; –5,1 bis 34,1 %; –1,2 bis 38,2 %; 9,3–48,1 %).

    Schlussfolgerung und Diskussion:
    Die Studie zeigt, dass eine transdermale Formulierung von Thiamazol, die auf CMS- Nanocarriern basiert, in ihrer Wirksamkeit zu keinem Studienzeitpunkt der oralen Behandlung unterlegen war. Daher ist die transdermale Applikation von Thiamazol ebenso zur Behandlung der felinen Hyperthyreose geeignet wie die orale Verabreichung.