zum Inhalt springen

Fachbereich Veterinärmedizin


Service-Navigation

    Publikationsdatenbank

    Vektorübertragene Infektionserreger bei Katzen in Deutschland (2021)

    Art
    Zeitschriftenartikel / wissenschaftlicher Beitrag
    Autoren
    Schäfer, I. (WE 20)
    Müller, E.
    Pachnicke, S.
    Kohn, B. (WE 20)
    Quelle
    Kleintierpraxis : Journal der Deutschen Gesellschaft für Kleintiermedizin, (DGK-DVG) und der Fachgruppe Chirurgie der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft (DVG)
    Bandzählung: 66
    Heftzählung: 12
    Seiten: 718 – 738
    ISSN: 0023-2076
    Verweise
    URL (Volltext): https://www.vetline.de/vektoruebertragene-infektionserreger-bei-katzen-in-deutschland
    DOI: 10.2377/0023-2076-66-718
    Kontakt
    Klein- und Heimtierklinik

    Oertzenweg 19 b
    14163 Berlin
    +49 30 838 62422
    kleintierklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Blutsaugende Arthropoden wie zum Beispiel Zecken, Flöhe, Sandmücken und Stechmücken können bakterielle, parasitäre und virale Erreger auf Haus- und Wildtiere übertragen. Die Bedeutung dieser sogenannten vektorübertragenen Infektionserreger in Deutschland steigt durch zunehmenden Import von Haustieren aus dem Ausland, zunehmenden Reiseverkehr sowie die Veränderung klimatischer Bedingungen in Europa. Bei Katzen in Deutschland sind natürliche Infektionen in Verbindung mit klinischer Erkrankung bei Erregern wie hämotropen Mykoplasmen, Anaplasma phagocytophilum, Bartonella spp. und Cytauxzoon sp. beschrieben. Bei einigen Erregern, beispielsweise Rickettsia spp., Borrelia spp. oder dem Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus (FSME-Virus), ist die klinische Relevanz im Besonderen bei Katzen noch unbekannt. Bei aus dem Ausland importierten Katzen sind weitere Erreger, unter anderem Leishmania spp., Ehrlichia spp., Dirofilaria spp. und Hepatozoon spp., zu berücksichtigen. Diagnostisch stehen direkte und indirekte Nachweisverfahren zur Verfügung. Diagnosestellung und Therapie vektorübertragener Infektionen können aufgrund von variabler klinischer Symptomatik, langen Inkubationszeiten einiger Erreger sowie möglicher Koinfektionen mit weiteren vektorübertragenen Erregern herausfordernd sein. Eine Reiseanamnese sollte bei allen Katzen erfragt und die Besitzer gegebenenfalls über potenzielle Infektionserreger und deren Bedeutung aufgeklärt werden. Vor Bluttransfusionen sollten Spenderkatzen auf vektorübertragene Erreger (insbesondere hämotrope Mykoplasmen) getestet werden. Einige Erreger wie Leishmania spp., Borrelia spp., Rickettsia spp., Bartonella spp., Anaplasma spp. und Dirofilaria spp. haben zoonotisches Potenzial. Aufgrund der steigenden Bedeutung vektorübertragener Infektionserreger wird eine ganzjährige und lückenlose Ektoparasitenprophylaxe bei allen Katzen empfohlen.