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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publication Database

    Fallbasiertes Blended Learning als Lehrmethode für die interdisziplinäre Veterinary Public Health Lehre (2021)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Duckwitz, Veronica (WE 16)
    Quelle
    Berlin, 2021 — 117 Seiten
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/33113
    Kontakt
    Institut für Veterinär-Epidemiologie und Biometrie

    Königsweg 67
    14163 Berlin
    +49 30 838 56034
    epi@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Veterinary Public Health (VPH) ist ein wichtiger Teil des Tiermedizinstudiums. Die Entstehung neuartiger Zoonosen und die Gefahren zunehmender Globalisierung, und damit auch des Warenhandels tierischer Produkte, zeigen, wie wichtig dieser Bereich auch für die Gesellschaft und damit auch im One Health Konzept ist (Greiner et al. 2017). Es ist daher wichtig dieses Themengebiet interdisziplinär im Studium zu lehren und die Studierenden mit VPH-Fällen zu konfrontieren und für diesen Bereich zu motivieren. Der Querschnittsunterricht ist eine interdisziplinäre Lehre von 196 Stunden im Tiermedizinstudium, in dem praxisrelevante Fallbeispiele zu klinischen und VPH-Themen den Studierenden gelehrt werden sollen (Bundesministerium für Gesundheit 2006). Aufgrund einer Studierendenevaluation und der Visitation der EAEVE (European Association of Establishments for Veterinary Education) stellte sich heraus, dass dieser Unterricht am Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin nicht interdisziplinär genug gelehrt wurde und auch nur einen geringgradigen VPH-Anteil aufwies (EAEVE 2007; Schunter 2016). Die Studierenden konnten daher keinen Mehrwert des Querschnittunterrichts erkennen. Im Rahmen dieses Dissertationsprojektes wurde ein neues fallbasiertes Blended Learning (BL) Konzept in den Querschnittsunterricht am Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin vom 6.- 8. Semester eingeführt und systematisch evaluiert. Dabei sind 11 verschiedene VPH-Onlinefälle in den Themenbereichen Tierschutz, Tierseuchenbekämpfung, Lebensmittelsicherheit und Epidemiologie entstanden. Drei dieser Fälle wurden zusätzlich von Studierenden für ihre Kommiliton*innen erstellt. Untersucht wurden die Akzeptanz des Formats, die subjektive Lernmotivation und der Lerngewinn sowie das Interesse der Studierenden an den angebotenen Themenkomplexen aus dem Bereich VPH. Dies wurde auf zwei verschiedenen Ebenen untersucht. Erstens durch die umfangreiche Evaluation eines Pilotfalls und anschließendem Pilotmodul zum Thema Ausbruchsuntersuchungen und Zoonosen in Bezug auf die Fallstruktur, die Benutzbarkeit, das BL-Format, die Lernmotivation und den Lerngewinn. Zweitens durch die Etablierung des fallbasierten BL-Ansatzes in dem gesamten Querschnittsunterricht über drei Semester und dem damit einhergehenden Vergleich der Lernmotivation und des -gewinns zwischen dem alten und dem neuen Format. Es zeigte sich, dass die Studierenden das fallbasierte BL-Konzept sehr gut in ihrer VPH-Lehre akzeptieren, dadurch einen subjektiven Lerngewinn erzielen können und motiviert waren, an den VPH-Fällen teilzunehmen. Für das Pilotmodul gaben 87% der Studierenden an, gerne an den Fällen gearbeitet zu haben und 77% der Studierenden gaben an, dass sich ihr Interesse an dem angebotenen Themenkomplex durch dieses Lehrkonzept verstärkt hat. Diese Ergebnisse können als Anreiz genutzt werden, um weitere fallbasierte BL-Konzepte in die VPH-Lehre zu integrieren und damit das Interesse der Studierenden für diese Themen zu verstärken.