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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Remodeling beim equinen Asthma:
    Einfluss von Haltungsoptimierung und pharmakologischer Therapie (2021)

    Art
    Zeitschriftenartikel / wissenschaftlicher Beitrag
    Autoren
    Barton, Ann Kristin (WE 17)
    Gehlen, Heidrun (WE 17)
    Quelle
    Tierärztliche Praxis : Ausgabe G, Großtiere, Nutztiere
    Bandzählung: 49
    Heftzählung: 05
    Seiten: 320 – 325
    ISSN: 2567-5834
    Verweise
    URL (Volltext): https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/a-1581-6231
    DOI: 10.1055/a-1581-6231
    Pubmed: 34470055
    Kontakt
    Pferdeklinik

    Oertzenweg 19 b
    14163 Berlin
    +49 30 838 62299 / 62300
    pferdeklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Der Begriff Remodeling beschreibt den Prozess, der zu Veränderungen in Struktur und Aufbau im Vergleich zu gesundem Gewebe führt. Zumindest beim schweren equinen Asthma kommt es hauptsächlich, aber nicht ausschließlich, infolge der neutrophilen Entzündung zu einer Hypertrophie der glatten Bronchial- und arteriellen Gefäßmuskulatur sowie zu einer Fibrosierung der luftführenden Wege, aber auch des pulmonalen Interstitiums. Zur milden bis moderaten Form des equinen Asthmas ist bislang deutlich weniger bekannt. Lange wurde davon ausgegangen, dass das Remodeling irreversibel ist. Während dies für die glatte Bronchialmuskulatur weitgehend bis >heute gilt, gibt es beim Remodeling der extrazellulären Matrix der Lamina propria der Atemwege neue Erkenntnisse. Sowohl eine langfristige Remission durch konsequente Haltungsoptimierung als auch Glukokortikoide können den Kollagengehalt hier annähernd normalisieren. Das Remodeling der arteriellen Gefäßmuskulatur ist durch langfristige Haltungsoptimierung über mindestens 12 Monate und Bronchodilatatoren, nicht aber alleinig durch inhalative Glukokortikoide ebenfalls reversibel. Obwohl noch nicht abschließend geklärt, könnte die mit guter Prognose oft ausheilende milde bis moderate Form des equinen Asthmas eine Vorläuferform der schweren Form sein, bei der auch in der Phase der Remission Einschränkungen der Lungenfunktion nachweisbar sind, selbst wenn keine offensichtlichen klinischen Symptome vorliegen. Somit sind die frühzeitige Diagnosestellung des equinen Asthmas und ein früher Therapiebeginn entscheidend, damit zu Beginn der Behandlung möglichst wenige irreversible Veränderungen vorliegen. Der konsequenten Haltungsoptimierung kommt therapeutisch die größte Bedeutung zu, daneben sollten Glukokortikoide und Bronchodilatatoren eingesetzt werden.