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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Implementierung und Evaluierung von Hygienemaßnahmen zur Reduktion von multiresistenten Infektionserregern und Wundinfektionen in einer Pferdeklinik (2021)

    Art
    Zeitschriftenartikel / wissenschaftlicher Beitrag
    Autoren
    Gehlen, Heidrun (WE 17)
    Klein, Katja-Sophia (WE 17)
    Stöckle, Sabita D. (WE 17)
    Lübke-Becker, Antina (WE 7)
    Merle, Roswitha (WE 16)
    Köck, Robin
    Walther, Birgit (WE 7)
    Quelle
    Pferdeheilkunde : offizielles Organ der DVG, Fachgruppe Pferdekrankheiten = Equine medicine
    Bandzählung: 37
    Heftzählung: 6
    Seiten: 611 – 620
    ISSN: 0177-7726
    Verweise
    URL (Volltext): https://www.pferdeheilkunde.de/10.21836/PEM20210607
    DOI: 10.21836/PEM20210607
    Kontakt
    Institut für Mikrobiologie und Tierseuchen

    Robert-von-Ostertag-Str. 7-13
    14163 Berlin
    +49 30 838 51843 / 66949
    mikrobiologie@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Die hier vorgestellte Interventionsstudie untersucht, ob die Anzahl der Wundinfektionen (WI) und das Auftreten von multiresistenten Infektionserregern (MRE) in Verbindung mit WI in einer großen Pferdeklinik durch die Einführung eines multimodalen Hygienekonzeptes gesenkt werden kann. Für eine bessere Vergleichbarkeit der beiden jeweils sechsmonatigen Untersuchungszeiträume (USZ A und B) vor und nach der Interventionsphase, wurden nur Pferde mit „Kolik“ oder einer „offenen Verletzung“ in die Studie eingeschlossen. Als indirekter Indikator zur Evaluierung der Compliance zur Händehygiene wurde der Händedesinfektionsmittelverbrauch (HDMV) erfasst. Während der Interventionsphase wurde ein neues Hygienekonzept implementiert. Von den 108 Pferden mit offenen Verletzungen entwickelten 28,7 % (31/108) eine Wundinfektion, davon 31,7 % (19/60) im USZ A und 25,0 % (12/48) im USZ B. Von den 233 eingelieferten Kolikpatienten wurden 48 Pferde operiert, von diesen wurden 13 innerhalb von 24 h nach der Operation eingeschläfert. Von den verbleibenden 35 Pferden entwickelten 11 eine postoperative WI (31,4 %), davon im USZ A 6/14 (42,8 %) und im USZ B 5/21 (23,8 %). Insgesamt sank im USZ B die Häufigkeit von WI um 9,2 % und der Nachweis von MRE in Zusammenhang mit diesen WI um 17,2 %, wenngleich diese Reduktion statistisch nicht signifikant war. Der HDMV stieg sowohl absolut als auch pro Patiententag im USZ B an. Der absolute HDMV lag im USZ A bei 27,5 Litern (l) und im USZ B bei 79,7 l. Optimierte Hygienemaßnahmen, insbesondere bezüglich der Händehygiene, haben somit einen deutlich positiven
    Einfluss auf das Auftreten von Wundinfektionen sowie den Nachweis von MRE bei Wundinfektionen.