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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Entwicklung und Beurteilung Polydioxanon-basierter Mikrosphären als temporäres Embolisationsmaterial zur kathetergestützten transarteriellen Embolisation im Kaninchen Nierenmodell (2021)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Sayn-Wittgenstein-Berleburg, Helena-Victoria Beatrix Astrid Prinzessin zu (WE 18)
    Quelle
    Berlin: Mensch & Buch Verlag, 2021 — X, 158 Seiten
    ISBN: 978-3-96729-136-0
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/32784
    Kontakt
    Nutztierklinik

    Königsweg 65
    14163 Berlin
    +49 30 838 62261
    klauentierklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Ziel der vorliegenden tierexperimentellen Studie war es das in-vivo Verhalten neuartiger temporärer Embolisationsmikrosphären aus Polydioxanon zu beleuchten. Es handelt sich dabei um einen hypothesen-generierenden Primärversuch, bei dem die grundlegenden Eigenschaften (Anwendbarkeit, Sicherheit, Wirksamkeit, Resorbierbarkeit und Biokompatibilität) des neu entwickelten Materials an 16 klinisch gesunden „Weißen Neuseeländern“ im Nierenembolisationsmodell untersucht wurden. Hierzu wurden neuartige, größenkalibrierte (100 – 150 μm und 90 – 315 μm) und biodegradierbare Mikrosphären aus Polydioxanon entwickelt. Die selektive unilaterale Embolisation der Nierenpole erfolgte randomisiert und unter fluoroskopischer Kontrolle. Die Wirksamkeit der Embolisation wurde mittels digitaler Subtraktionsangiographie (DSA) und Magnetresonanztomographie (MRT) bestätigt. Drei Tiere (Gruppe 0) wurden unmittelbar nach der Embolisation euthanasiert um das Akutverhalten der Partikel zu beurteilen. Bei den übrigen 13 Tiere erfolgte nach 1, 4, 8, 12, oder 16 Wochen eine Kontrollbildgebung (DSA und MRT) zur Beurteilung der Resorbierbarkeit und Reperfusion. Anschließend erfolgte die Euthanasie und labortechnische Aufarbeitung der Zielorgane zur histopathologischen Untersuchung der Resorbierbarkeit und Biokompatibilität der Mikrosphären. Die Nierenembolisation mit Polydioxanon-Mikrosphären lies sich in allen Kaninchen sicher durchführen. Die Injektion durch herkömmliche Kathetersysteme erfolgte dabei mäßig leicht. Die Embolisationspartikel bewerkstelligten einen wirksamen Gefäßverschluss, welcher sich sowohl mittels Angiographie und MRT, als auch in der Histopathologie bestätigte. Die Angiographie- und MRT-Kontrollen nach 1, 4, 8, 12, oder 16 Wochen zeigten eine partielle bis vollständige Reperfusion als Anzeichen einer Resorbierbarkeit der Mikrosphären. Die histopathologische Untersuchung bestätigte die Resorbierbarkeit durch eine mikroskopisch sichtbare und fortschreitende Partikeldegradation im zeitlichen Verlauf. Die Degradation der Mikrosphären wurde von einer gering- bis mittelgradigen Entzündungsreaktion/Fremdkörperreaktion ohne Anzeichen für eine Gewebeunverträglichkeit begleitet. Bei zusammenfassender Betrachtung der vorliegenden Ergebnisse lässt sich sagen, dass neuartige temporärer Embolisationsmikrosphären aus Polydioxanon sich durch eine gute Anwendbarkeit und Sicherheit im Kaninchen Nierenembolisationsmodell, sowie eine zuverlässige Wirksamkeit, Resorbierbarkeit und Biokompatibilität auszeichnen. Um eine klinische Anwendung zu ermöglichen sind biochemische Modifikationen an den Partikeln mit dem Ziel eines beschleunigten Degradationsverhaltens und einer verbesserten Injektionsfähigkeit notwendig.