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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Korrelation serologischer Parameter mit der histologischen Struktur im Verlauf der Frakturheilung im Schafmodell (2010)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Exner-Oliaß, Christine (WE 1)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag, 2010 — 139 Seiten
    ISBN: 978-3-86664-727-5
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/2026
    Kontakt
    Institut für Veterinär-Anatomie

    Koserstr. 20
    14195 Berlin
    +49 30 838 75784
    anatomie@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Nach einer Tibiafraktur ist eine intensive Kontrolle des Frakturheilungsverlaufs wichtig; da es sich oft um Frakturen mit Knochenverlust handelt und eine schnelle Rehabilitation dadurch gefährdet sein kann. Fakt ist; dass trotz aller Fortschritte in der Frakturversorgung bei bis zu zwanzig Prozent der Frakturtherapien immer noch Heilungsstörungen auftreten; was die fortdauernde Forschung auf diesem Gebiet rechtfertigt (Haas; 2000). Die Analyse von Serumparametern wird bei metabolischen Erkrankungen schon lange mit guten Ergebnissen eingesetzt. Die Analyse von Frakturheilungsprozessen anhand von verschiedenen Serumparametern führte aber zu kontroversen Ergebnissen (Delmas et al.; 1997; Eriksen et al.; 1995; Kurdy et al.; 1998; Yu-Yahiro et al.; 2001). Deshalb wurden in dieser Studie sieben Serumparameter in einem standardisierten Modell verglichen. Die sieben beschriebenen Serumparameter wurden am Schaf während der Heilung einer Tibia¬fraktur simuliert durch eine Tibiaosteotomie getestet; wobei die Enden der osteotomierten Tibia drei Millimeter distrahiert wurden. Die Fraktur wurde mit einem Fixateur externe stabilisiert. Der Versuchszeitraum betrug neun Wochen und in diesem heilte die Tibiaosteo-tomie klinisch aus. Den Schafen wurde einmalig vor der Osteotomie und wöchentlich nach dieser Blut entnommen. Die ermittelten Serumwerte wurden mit den Ergebnissen der histologischen Untersuchung der heilenden Osteotomie zu vier Zeitpunkten nach der Operation verglichen. Alle Serumparameter zeigten große inter-individuelle Schwankungen und einen Abfall der Werte über den Untersuchungszeitraum von neun Wochen; auch bei den Tieren der Kontrollgruppe. Der systemische Knochenstoffwechsel ist auch bei gesunden Tieren sehr hoch; da sich der Knochen ständig der Belastung anpasst und zudem als Mineralienreservoir dient. Die relativ kleine Osteotomie der Tibia hatte keinen sichtbaren Einfluss auf diesen Gesamtstoffwechsel bzw. die Erhöhung des Knochenstoffwechsels durch die Fraktur ging darin unter. Nur im Vergleich mit der Kontrollgruppe und in Relation zu dem präoperativen Wert war ein geringer Anstieg bei einigen Knochenmarkern zu ermitteln. Die Ergebnisse der Knorpelmarker zeigten eine gute Korrelation mit dem im histologischen Päparat sichtbaren Heilungsverlauf und wurden weniger vom allgemeinen Körperstoffwechsel maskiert. Aber auch hier gab es einen Abfall der Knorpelparameter während des Studienverlaufs; sowohl bei den operierten Tieren als auch bei denen der Kontrollgruppe. Die Serum- Werte der juvenilen Tiere lagen allerdings deutlich über denen der operierten Gruppe; was durch den Abbau der Wachstumsfugen begründet werden kann. Eine klinische Nutzung der in dieser Studie untersuchten Serumparameter zur Beurteilung der Frakturheilungsprozesse ist nicht möglich; da nur in Verbindung mit dem präoperativen Wert und den Werten der Kontroll¬gruppe eine Aussage über den Verlauf der Werte möglich war; was im klinischen Alltag nicht durchzuführen ist. Es ist festzuhalten; dass eine Bewegungseinschränkung nach einer Osteotomie großen Einfluss auf die Serumparameterspiegel zu haben scheint und dass die individuellen Unterschiede einen klinischen Nutzen in der Frakturdiagnostik zur Zeit unmöglich machen.