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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Untersuchungen zu ausgewählten Aviadenovirusisolaten von Broilern und Puten (2021)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Kleine, Anne (WE 15)
    Quelle
    Berlin, 2021 — X, 128 Seiten
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/30956
    Kontakt
    Nutztierklinik: Abteilung Geflügel

    Königsweg 63
    14163 Berlin
    +49 30 838 62676
    gefluegelkrankheiten@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Im ersten Teil der vorliegenden Arbeit wurden 20 Aviadenovirusisolate, die im Jahr 2011 im Rahmen der Routinediagnostik des Institutes für Geflügelkrankheiten der Freien Universität Berlin aus Probenmaterial von Broilerbeständen isoliert worden waren, näher untersucht. Zehn dieser 20 Isolate wurden als FAdV-A typisiert und standen alle im Kontext von Muskelmagenerosionen. Jeweils zwei weitere Isolate wurden als FAdV-B bzw. FAdV-E typisiert, während fünf verbleibende Isolate der Spezies FAdV-E zugeordnet werden konnte. Ein Isolat konnte nicht typisiert werden. Nachfolgend wurde sich auf die weitere Untersuchung der FAdV-A Isolate beschränkt. Die molekulare Untersuchung der Hexon-, Long- und Shortfibergene dieser zehn FAdV-A Isolate zeigte, dass sie in untersuchten Regionen sowohl untereinander als auch im Vergleich zu Sequenzen aus zuvor berichteten Fällen von Muskelmagenerosionen identisch waren oder zumindest eine sehr hohe genetische Übereinstimmung aufwiesen. Eine hohe genetische Ähnlichkeit bestand auch zu den apathogenen FAdV-A Referenzstämmen CELO und Ote. Festgestellte Mutationen im Bereich der Long- und Short-Fibergene stimmten entweder mit CELO oder mit Ote überein, so dass diese Mutationen höchstwahrscheinlich nicht ursächlich für die Pathogenitätsunterschiede waren. Der Embryoletalitäts-Assay sollte auf seine Eignung als alternative in-vivo Methode zur Differenzierung zwischen apathogenen Referenzstämmen und pathogenen FAdV-A Isolaten untersucht werden. Hier zeigte sich ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen apathogenen Referenzstämmen und pathogenen Feldisolaten hinsichtlich der Überlebenswahrscheinlichkeit der untersuchten Hühnerembryonen was auf eine höhere Pathogenität der untersuchten Feldisolate hinweist. Dies spricht für seine Eignung als alternatives in-vivo Modell für bestimmte Fragestellungen von Pathogenitätsstudien insbesondere auch vor dem Hintergrund des 3R-Prinzips (Replace, Reduce, Refine) bei der Durchführung von Tierversuchen. Der zweite Teil der Arbeit beschäftigte sich mit Aviadenovirusisolaten, die ebenfalls im Rahmen der Routinediagnostik aus Putenbeständen gewonnen werden konnten. Insgesamt gelang es, 21 Aviadenovirusisolate aus 19 verschiedenen Putenmastbetrieben zu isolieren. Von diesen 21 Isolaten ließen sich neun Isolate als TAdV-B, zwei als TAdV-C, sieben als TAdV-D und jeweils ein Isolat als TAdV-2, FAdV-B und FAdV-E typisieren. Dies belegt eine weite Verbreitung von Aviadenoviren in deutschen Putenbetrieben - vor allem der neu beschriebenen Spezies TAdV-B und TAdV-D. Darüber hinaus gelang erstmalig der Nachweis von TAdV-2 seit dem Jahr 1988, was beweist, dass dieser Typ nach wie vor in Putenbeständen zirkuliert. Durch die Untersuchung der partiellen DNA-Polymerasegensequenz konnte außerdem gezeigt werden, dass TAdV-2 vermutlich einen weiteren Vertreter der Spezies TAdV-C darstellt. Insgesamt bleibt die klinische Relevanz der Putenaviadenoviren jedoch unklar, da ausschließlich Proben aus erkrankten Putenbeständen untersucht wurden. Ein Zusammenhang zwischen den vorberichtlich beschriebenen klinischen und pathologischen Veränderungen und den nachgewiesenen TAdV-Spezies konnte nicht hergestellt werden.