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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Epizootiologische Untersuchungen zur Bornaschen Krankheit bei Pferden in Bayern und Darstellung des monoklonalen Antikörpers 38/15H7 (2010)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Reichelt, Ulrike (WE 17)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag, 2010 — III, 124 Seiten
    ISBN: 978-3-86664-808-1
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/13550
    Kontakt
    Pferdeklinik

    Oertzenweg 19 b
    14163 Berlin
    +49 30 838 62299 / 62300
    pferdeklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    In der vorliegenden Arbeit wurden n=451 Fälle von an BD erkrankten Pferden im Zeitraum von 1990-2008 in Bayern nach epizootiologischen und diagnostischen Gesichtspunkten ausgewertet. Für n=421 der Fälle wurde die Diagnose BD post mortem über eine histologische und/oder immunhistologische Untersuchung, und/oder über einen Virusnachweis gestellt. Von den n=30 nicht post mortem untersuchten Fällen zeigten n=15 Fälle eine Spontanheilung. Bei den restlichen 15 Fällen wurde die Diagnose BD ausschließlich über die Ergebnisse der intra vitam Diagnostik gestellt. In diesen Krankheitsfällen lag die typische Symptomatik, ein seropositives Titerpaar und/oder eine Untersuchung des Liquor cerebrospinalis vor. Aufgrund der gesicherten post mortem Untersuchung ergab sich die Möglichkeit, zusätzlich Ergebnisse der intra vitam Diagnostik zu beurteilen. Danach konnte die Bedeutung der intra vitam Diagnostik aufgezeigt und der indirekte Immunfluoreszenztest (IIFT) als eine zuverlässige Methode zum Nachweis von BDV-Antikörpern dargestellt werden. Die Sensitivität der Untersuchungsmethode für Serum wurde mit 89.8% angegeben. Des Weiteren wurde dargestellt, dass zur Diagnosefindung ein einmaliger Antikörpernachweis nicht ausreichend ist, und nur ein Titeranstieg um mindestens 3 Stufen innerhalb von 10-14 Tagen, oder eine Serokonversion als Hinweis auf eine akute Infektion angesehen werden kann. In der deutlich überwiegenden Anzahl der Fälle war die Untersuchung der CSF eine diagnostisch unerlässliche Hilfe. Eine Sensitivität der Untersuchungsmethode im IIFT wurde für die CSF mit 85% ermittelt. Zusätzlich wurden in dieser Arbeit die unterschiedlichen Verlaufsformen der BD aufgezeigt. Dabei ergab sich in 93.1% der BD-Fälle ein akuter bis subakuter Verlauf, 3.5% der Fälle verliefen perakut und 3.4% zeigten eine Spontanheilung. Die epidemiologische Untersuchung umfasste eine Auswertung der BD-Fälle nach Rasse, Alter und Geschlecht sowie eine Darstellung der Endemiegebiete. Im Weiteren wurde eine Auswertung der säkularen Dynamik und saisonalen Rhythmik vorgenommen. Die Untersuchungen zeigen auf, dass die BD bei vielen Rassen vorkommt, mit einer Disposition für die Rassen Warmblut, Pony und Haflinger. Die Ergebnisse der Altersverteilung zeigen das häufigere Auftreten der BD in den Gruppen der jungen Pferde bis 9 Jahre und stehen wahrscheinlich im Zusammenhang mit einer normalen Altersstruktur. Außerdem ergab sich bei der Geschlechtsverteilung ein etwas häufigeres Vorkommen der BD mit 54.9% bei der Stute. Die Auswertung der Erkrankungsfälle im beobachteten Zeitraum hinsichtlich der säkularen Dynamik weisen darauf hin, dass es in unregelmäßigen Abständen von 3 bis 5 Jahren zur Ausprägung einer Erkrankungsspitze kommt. Die Angaben über die saisonale Rhythmik der BD in der Literatur, mit einer Häufung der BD-Fälle im Frühjahr und Frühsommer in den Monaten April, Mai und Juni und einem Rückgang der Erkrankung zum Jahresende über die Monate August, September, Oktober und November, wurden in dieser Arbeit unterstrichen. Die Verbreitung der BD bestätigte in der vorliegenden Auswertung den ausgesprochen territorialen Charakter der Krankheit. Außerdem konnte eine deutliche Ausdehnung mit Verschiebung des Hauptendemiegebietes dargestellt werden. Ein Vergleich der Zeiträume 1990-1999 und 2000-2008 zeigt einen deutlichen Rückgang der BD im mittelfränkischen Raum, mit einer Ausdehnung der Endemiegebiete nach Süd- und Ostbayern.