Robert-von-Ostertag-Str. 7-13
14163 Berlin
+49 30 838 51843 / 66949
mikrobiologie@vetmed.fu-berlin.de
Um zu klären, inwieweit Impfstoffe aus der deutschen oder der EU-Vakzinebank auch vor einer Infektion mit solchen MKS-Viren des Serotyps A schützen würden, die sich antigenetisch deutlich vom Impfstamm unterscheiden, wurden Untersuchungen zum Kreuzschutz im Rind durchgeführt. Es konnte gezeigt werden, dass MKS-Impfstoffe gegen Serotyp A mit sehr hohen, aber von modernen Vakzinebank-Impfstoffen heute vielfach erreichten homologen Schutzwerten auch gegen relativ weit entfernte Feldvirusstämme noch einen Schutz vermitteln können. Um die labordiagnostischen Möglichkeiten zur Vorhersage eines möglichen Kreuzschutzes zu verbessern, wurde die Korrelation des gefundenen Schutzes mit den Antikörpertitern untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass die Titer neutralisierender Antikörper in den Impfseren gegen das Belastungsvirus insgesamt gut mit der Schutzwirkung korrelieren, was bei der Impfstoffauswahl genutzt werden kann. Um den gefunden Zusammenhang zwischen Schutz und Neutralisationstiter im Fall einer Einschleppung zügig für eine Impfstoffempfehlung ausnutzen zu können, wurde eine neue Zelllinie zur Virusisolierung etabliert. Es konnte erstmals gezeigt werden, dass auf der untersuchten Zelllinie ZZ-R 127 (fetale Ziegenzunge) Virusstämme aus allen sieben Serotypen rascher und mit höhere Empfindlichkeit isoliert werden können als mit den bisher verwendeten Zelllinien. Die Virusisolierung auf der Zelllinie ZZ-R 127 wurde inzwischen im deutschen Referenzlabor für MKS als Standardmethode eingeführt und die Zelle von mehreren ausländischen Laboratorien angefordert.