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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Thermographische Untersuchungen an diagnostisch anästhesierten und neurektomierten Pferdebeinen (2011)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Kremer, Franziska (WE 17)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag, 2011 — V, 103 Seiten
    ISBN: 978-3-86387-010-2
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/2928
    Kontakt
    Pferdeklinik

    Oertzenweg 19 b
    14163 Berlin
    +49 30 838 62299 / 62300
    pferdeklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Das Ziel der Untersuchung war es zu überprüfen, ob die thermographische Messmethode ein zuverlässiges bilgebendes Verfahren für die Darstellung von lokalanästhesitischen Injektionen und Neurektomien an Pferdebeinen ist. Für die thermographischen Untersuchungen dieser Studie wurde die Infrarot- Thermographiekamera „Varioscan Compact 3011“ der Firma JENOPTIK8 verwendet. Thermographiert wurden beide Vordergliedmaßen von insgesamt 61 Pferden. 32 von ihnen wurden im Rahmen einer Lahmheitsuntersuchung diagnostisch anästhesiert. Bei 20 Pferden wurde vor unterschiedlich langer Zeit an den Nn. digitales mediales und laterales eine Neurektomie durchgeführt und neun lahmheitsfreie, gesunde Pferde dienten als Kontrollgruppe. Im Rahmen der Auswertung wurde die absolute Temperatur der Körperoberfläche der Gliedmaßen ermittelt, ausserdem ist die Temperaturdifferenz zwischen korrespondierenden Regionen an den Vorderextremitäten rechnerisch bestimmt worden. Die Ergebnisse dieser Studie können wie folgt zusammengefasst werden: 1\. Bei den lahmheitsfreien Pferden lag die Körperoberflächentemperatur an den Vorderbeinen symmetrisch verteilt vor. 2\. Bei den Pferden, die eine diagnostische Leitungsanästhesie erhalten haben, ist eine deutliche Temperaturerhöhung nach den Injektionen beobachtet worden, die 30 Minuten post injektionem ihren Höhepunkt hatte. Dabei war kein Unterschied zwischen den einzelnen Anästhesiegruppen zu erkennen, d.h. weder der Zeitpunkt der Temperaturerhöhung noch die Höhe der Temperaturdifferenz zeigten eine Abhängigkeit von der Menge des injizierten Lokalanästhetikums. Die deutlichsten Temperaturveränderungen zeigten sich an der Region der Fesselköpfe und die geringsten Unterschiede an den Hufen. 3\. Bei den neurektomierten Pferden wurde eine deutliche Abhängigkeit des Temperatursymmetrieverhaltens vom Operationszeitpunkt beobachtet. So wurde bei den Pferden, bei denen die Neurektomie zum Zeitpunkt der thermographischen Untersuchung zwei bis acht Wochen zurücklag eine deutliche Abweichung vom Temperatursymmetrieverhalten beobachtet. Bei den Pferden, bei denen die Operation sechs Monate bis fünf Jahre zurücklag, waren keine eindeutigen Temperaturabweichungen auszumachen. Zwei Pferde bildeten eine Ausnahme. Bei einem Probanden war die neurektomierte und bei dem anderen Pferd die gesunde Extremität deutlich wärmer als die kontralateralen Gliedmaßen. Die absoluten Oberflächentemperaturen der erwähnten Probanden lagen jedoch innerhalb des physiologischen Referenzbereiches. Durch die Thermographie können gut Änderungen der Köperoberflächentemperatur nach diagnostischen Leitungsanästhesien und Neurektomien an Vordergliedmaßen von Pferden erfasst und quantitativ belegt werden. Eine Neurektomie scheint jedoch nur über einen bestimmten Zeitraum eine Veränderung im Temperatursymmetrieverhalten hervorzurufen. Schon sechs Monate nach der Operation liegen nur noch an wenigen korrespondierenden Gliedmaßenbereichen die Temperaturen mehr als 1°C auseinander. Aufgrunddessen und aufgrund der Tatsache, dass weder die diagnostische Leitungsanästhesie noch die Neurektomie ein dem Eingriff eigenes thermographisches Bild hervorrufen, scheint es unabdingbar, die Thermographie durch weitere spezifischere Methoden zu untermauern