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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Randexostosen im proximalen Bereich des Os metatarsale III des Pferdes:
    eine röntgenologische und klinische Studie (2011)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Schubert, Amina (WE 17)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag, 2011 — 109 Seiten
    ISBN: 978-3-86664-932-3
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/7839
    Kontakt
    Pferdeklinik

    Oertzenweg 19 b
    14163 Berlin
    +49 30 838 62299 / 62300
    pferdeklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    In dieser retrospektiven Studie wurden insgesamt 3855 Röntgenaufnahmen von 2316 Pferden ausgewertet. Dabei wurden nur die 90°-Projektionen des Tarsus berücksichtigt. Sie wurden auf das Vorkommen und die Häufigkeit von Randexostosen überprüft. Dabei handelt es sich um knöcherne Zubildungen ausgehend vom Os metatarsale III, die proximodorsal senkrecht nach oben ragen und sich besonders gut in der 90°-Projektion des Tarsus darstellen lassen. Von 2316 untersuchten Pferden haben 387 Pferde (16,7%) Randexostosen am Os metatarsale III. Von den 387 Pferden haben 113 (4,9%) Pferde Haken und Randexostosen einseitig am linken, 107 (4,6%) Pferde einseitig am rechten und die übrigen 167 (7,2%) Pferde an beiden Ossa metatarsalia III. Bei 94 Pferden mit Randexostosen wurden diese im Rahmen einer Kaufuntersuchung festgestellt. 194 (50,1%) der Pferde mit Randexostosen gingen auch hinten lahm. Eine diagnostische Anästhesie der Tarsometatarsalgelenke wurde bei keinem der untersuchten Pferde zur Sicherung dieses Gelenkes als Lahmheitsursache bzw. zum Ausschluss anderer Ursachen durchgeführt. Insgesamt wurden Aufnahmen von fast doppelt so vielen männlichen wie weiblichen Tieren untersucht und bezüglich der Randexostosen lässt sich ein Geschlechterverhältnis der männlichen zu den weiblichen Tieren von 2,3:1 erkennen. Bezüglich der Altersverteilung ist die Gruppe der Vierjährigen mit 45 Pferden die größte Gruppe der Pferde mit Randexostosen am Os metatarsale III. Eine Häufung bei einer bestimmten Rasse oder einem bestimmten Zuchtgebiet konnte nicht nachgewiesen werden. Weiterhin erfolgte eine Einteilung der Randexostosen anhand ihrer Größe nach den Empfehlungen der Röntgenkommission und des Röntgenleitfadens 2007 in die entsprechenden Röntgenklassen 2 oder 2-3. Die Mehrheit der Pferde wies Randexostosen mit einer Größe von über zwei bis fünf Millimetern auf. Die Ergebnisse dieser Studie führten zu folgenden Schlussfolgerungen: 1\. Die Vorkommenshäufigkeit von Haken und Randwülsten am Os metatarsale III ist mit 16,7% signifikant. Auch das gemeinsame Auftreten von Randexostosen und Lahmheiten der Hintergliedmaßen bei 50,1% (n=387) erscheinen relativ hoch. 2\. Die röntgenologischen Befunde dürfen ohne eine eingehende klinische Untersuchung und Diagnostik, wozu z.B. die diagnostische Anästhesie des Tarsometatarsalgelenkes zählt, nicht überbewertet werden. 3\. Die Aussagekraft einer positiven Sprunggelenksbeugeprobe bei Pferden mit Haken oder Randwülsten wird aufgrund der geringen Beteiligung in der Studie als zweifelhaft eingestuft. 4\. Die radiologische Untersuchung des Tarsus ist vor allem bei der Kaufuntersuchung zu empfehlen. Auf lateromediale (90°) Projektionen des Sprunggelenkes sollte zugunsten von Schrägaufnahmen nicht verzichtet werden. 5\. Die Beurteilung und Einteilung der Randexostosen sollte nach den Kriterien und Empfehlungen der Röntgenkommission des Röntgenleitfadens 2007 in die Röntgenklassen 2 und 2-3 erfolgen.