zum Inhalt springen

Fachbereich Veterinärmedizin


Service-Navigation

    Publikationsdatenbank

    Molekulare epidemiologische Untersuchungen von klinischen Escherichia coli- Isolaten unterschiedlicher Wirtstierspezies (2011)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Schmidt, geb. Wegener, Alexandra (WE 7)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag, 2011 — 150 Seiten
    ISBN: 978-3-86664-957-6
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/2751
    Kontakt
    Institut für Mikrobiologie und Tierseuchen

    Robert-von-Ostertag-Str. 7-13
    14163 Berlin
    +49 30 838 51843 / 66949
    mikrobiologie@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    In dieser Studie wurden 260 E. coli-Isolate von Hunden, Katzen, Schweinen und Rindern mit einer Urogenitaltraktinfektion (UGTI) (Hd / Kz: n = 69; Sw: n = 23) bzw. einer Gastroenteritis (GE) (Hd / Kz: n = 70; Sw: n = 30; Rd: n = 68) mittels O-Serotypisierung, Virulenzgenotypisierung und Multilocus- Sequenztypisierung (MLST) genauer charakterisiert und mit humanen Isolaten entsprechender Erkrankungen aus der MLST-Datenbank für E. coli der University College Cork verglichen (http://mlst.ucc.ie/mlst/dbs/Ecoli). Die Isolate von Hunden und Katzen konnten 23 verschiedenen Serotypen zugeordnet werden, jedoch 60% der Stämme gehörten zu einer von acht Serotypen (O2, O4, O6; O18, O21, O22, O25, O74). Mit Ausnahme der Serotypen O2 und O74, die nur im Darm bzw. Urogenitaltrakt (UGT) nachgewiesen werden konnten, waren die anderen bei beiden Erkrankungen vorhanden. Viele dieser O-Serotypen werden als typisch für humane UPEC betrachtet, was auch durch die humanen Isolate der MLST-Datenbank bestätigt wurde. Von den insgesamt 45 verschiedenen Virulenz-assoziierten Genen (VAGen), auf die die Isolate mittels verschiedener Multiplex-Polymerase- Kettenreaktionen (MP-PCR) getestet wurden, wird die Mehrzahl (34) mit extraintestinalen Infektionen assoziiert. 11 dieser VAGe gelten als charakteristisch für intestinal pathogene E. coli (InPEC). Bei den 139 Isolaten von Hunden und Katzen unterschieden sich die Prävalenzen, die für diese VAGe festgestellt werden konnten zwischen den beiden Erkrankungen kaum. Zudem waren sie den Prävalenzen, die in einer anderen Studie für dieselben VAGe bei humanen UPEC gefunden wurden, sehr ähnlich. Zwischen den E. coli- Isolaten aus dem UGT des Schweins und denen aus dem GIT waren dagegen deutliche Unterschiede zu erkennen, ebenso zwischen den porcinen bzw. bovinen Isolaten und denen des Menschen. Die Ergebnisse der O-Sero- sowie der Virulenzgenotypisierung konnten durch die Ergebnisse der Multilokus- Sequenztypisierung bestätigt werden, so dass als Schlussfolgerung der Darm der Heimtiere als Infektionsquelle für durch E. coli verursachte UGTI sowohl der Tiere selbst als auch des Menschen als bestätigt angesehen, sowie das Zoonoserisiko hinsichtlich dieser Erkrankung für Schwein und Rind als gering eingeschätzt wurde. Bezüglich Gastroenteritiden scheinen die E. coli-Isolate von Hunden und Katzen kein Zoonoserisiko darzustellen, hingegen konnte ein gewisses Zoonosepotential der GE-Isolate vom Schwein und Rind nicht ausgeschlossen werden. Die Ergebnisse vieler Studien gehen mit den Ergebnissen dieser Arbeit konform, jedoch kommen auch immer wieder Studien zu entgegengesetzten Schlussfolgerungen. Kaum eine dieser Studien basiert auf der MLST, und verfügt damit über eine zweifellose phylogenetische Einordnung der untersuchten Isolate, wodurch deren Aussagekraft eingeschränkt ist.