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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Nutzung von gefiltertem Plasma zur Bestimmung der passiven Immunisierung durch Kolostrum-Aufnahme von neugeborenen Kälbern (2021)

    Art
    Zeitschriftenartikel / wissenschaftlicher Beitrag
    Autoren
    Sutter, Franziska (WE 19)
    Borchardt, Stefan (WE 19)
    Rauch, Elke
    Ehrhardt, Michael
    Sargent, Ron
    Weber, Corinna
    Heuwieser, Wolfgang (WE 19)
    Quelle
    Der praktische Tierarzt : Zeitschrift für fortschrittliche Veterinärmedizin ; offizielles Organ des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte e.V.
    Bandzählung: 102
    Heftzählung: 3
    Seiten: 293 – 303
    ISSN: 0032-681x
    Verweise
    URL (Volltext): https://www.vetline.de/nutzung-von-gefiltertem-plasma-zur-bestimmung-der-passiven-immunisierung-durch-kolostrum-aufnahme
    DOI: 10.2376/0032-681X-2112
    Kontakt
    Tierklinik für Fortpflanzung

    Königsweg 65
    Haus 27
    14163 Berlin
    +49 30 838 62618
    fortpflanzungsklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Die Bestimmung der passiven Immunisierung durch Kolostrum-Aufnahme von neugeborenen Kälbern ist eine wirksame Kontrolle, um das betriebseigene Kolostrum-Management zu überprüfen. Eine einfache und praxisnahe Methode, um dies zu bewerkstelligen, ist die Bestimmung des Totalproteins (TP) oder der Gesamtfeststoffe (TS) mittels Refraktometrie im Blutserum oder Blutplasma der Kälber. Ein Verfahren, das die notwendige Zentrifugation zur Analyse umgeht, stellt die Filtration von Blutplasma dar, welche somit eine schnelle Beurteilung des Kolostrum-Managements auf dem Betrieb möglich macht. Deshalb war ein Ziel dieser Studie, gefiltertes Plasma unter Verwendung von zwei verschiedenen Refraktometrie-Methoden zu untersuchen und mit dem Goldstandard, der radialen Immundiffusion (RID), zu vergleichen. Unsere Frage war, ob gefiltertes Plasma zur Beurteilung der passiven Immunisierung bei neugeborenen Kälbern geeignet ist und ob damit der fehlerhafte passive Transfer der Immunität (FPTI) über die maternalen Antikörper durch die Kolostrum-Aufnahme bei Kälbern identifiziert werden kann. Wir haben dafür drei verschiedene Probenarten (zentrifugiertes Serum, zentrifugiertes Plasma, gefiltertes Plasma) und verschiedene analytische Methoden zur Beurteilung von FPTI (ELISA, Kapillarelektrophorese [CE], Brix-Refraktometer und optisches Handrefraktometer) mit dem Goldstandard (RID) verglichen. Die Studie wurde von August bis Oktober 2018 auf zwei Milchviehbetrieben durchgeführt. Es wurden Blutproben (Serum- und Plasmaproben) von 216 Holstein-Friesian-Kälbern im Alter von 24 Lebensstunden bis zu sieben Lebenstagen untersucht. Die RID-Analyse zeigte, dass 59 (27 %) von 216 Kälbern eine Serum-IgG-Konzentrationen < 10 mg/ml hatten. Beide Refraktometrie-Methoden zeigten eine hohe Korrelation mit dem Goldstandard, wobei entweder zentrifugiertes Serum (Brix-Refraktometer: r = 0,84; optisches Handrefraktometer: r = 0,83), zentrifugiertes Plasma (Brix-Refraktometer: r = 0,80; optisches Handrefraktometer: r = 0,81) oder gefiltertes Plasma (Brix-Refraktometer: r = 0,78; optisches Handrefraktometer: r = 0,80) verwendet wurde.