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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Alloimmunisierung bei Hunden infolge einer Transfusion (2021)

    Art
    Vortrag
    Autoren
    Herter, L. (WE 20)
    Weingart, C. (WE 20)
    Bock, N. (WE 20)
    Merten, N. (WE 20)
    Kohn, B. (WE 20)
    Kongress
    29. Jahrestagung der FG „Innere Medizin und klinische Labordiagnostik“ der DVG (InnLab)
    online, 30.01.2021
    Quelle
    Tierärztliche Praxis : Ausgabe K, Kleintiere, Heimtiere
    Bandzählung: 49
    Heftzählung: 01
    Seiten: 71
    ISSN: 2567-5842
    Verweise
    URL (Volltext): https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0040-1722398#info
    DOI: 10.1055/s-0040-1722398
    Kontakt
    Klein- und Heimtierklinik

    Oertzenweg 19 b
    14163 Berlin
    +49 30 838 62422
    kleintierklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Einleitung und Ziel:
    Die Durchführung von Kreuzproben [KP] dient der Untersuchung der serologischen Verträglichkeit von Spender- und Empfängerblut. KP werden beim Hund durchgeführt, wenn die Ersttransfusion länger als 4 Tage zurückliegt oder die Transfusionsvorgeschichte unbekannt ist. Diese 4-Tage-Regel wurde nach Wissen der Autoren beim Hund bisher nicht evaluiert. Ziel dieser prospektiven Studie war zu überprüfen, ab welchem Zeitpunkt sich nach einer Transfusion Alloantikörper bilden.

    Material und Methoden:
    Zur Studienpopulation zählten Hunde, die eine Transfusion erhielten und an mindestens 4 darauffolgenden Tagen kontrolliert wurden. Ausschlusskriterien waren persistierende Agglutination von Erythrozyten (Ery) sowie vorherige oder mehrmalige Transfusionen. KP wurden vor der Transfusion (DEA-1.1-kompatibel) sowie an Tag 1, 2, 3 und 4 und möglichst zwischen dem 5. und 14. bzw.15. und 28. Tag mit dem Röhrchen-Agglutinationsverfahren (Majorkreuzproben/Empfängerkontrollen) durchgeführt. Hämolyse und Agglutinationsgrad ([AG]: 1+ bis 4+) wurden ausgewertet.

    Ergebnisse:
    Zwischen 10/2019 und 10/2020 erhielten 83 Hunde Ery-Transfusionen, 15 wurden in die Studie eingeschlossen. 14 Hunden wurde Ery-Konzentrat (6,1–13 ml/kg [M 9,75 ml/kg]), 1 Hund Vollblut (20 ml/kg) transfundiert. Transfusionsreaktionen traten nicht auf. Insgesamt wurden 92 KP durchgeführt. Makroskopische Agglutination oder Hämolyse waren nicht zu beobachten. Bei der mikroskopischen Auswertung zeigten sich 31 Majorproben und 6 Empfängerkontrollen positiv. Bei 14 Hunden war mindestens 1 KP im Untersuchungszeitraum positiv. Erstmals schwach positive KP-Ergebnisse zeigten: 1 Hund bereits vor Transfusion (AG 1+), 2 an Tag 1 (AG 1+), 1 an Tag 2 (AG 2+), 2 an Tag 3 (AG 1+), 5 an Tag 4 (AG 1+, 1+, 1+, 1+, 2+), 1 an Tag 8 (AG 1+), 1 an Tag 9 (AG 2+) und 1 an Tag 13 (AG 1+). Bei 8/12 Hunden mit Verlaufskontrollen wurde die Agglutinationsreaktion im Verlauf schwächer bzw. negativ.

    Schlussfolgerung:
    Bei 11/15 Hunden traten positive KP bereits innerhalb der ersten 4 Tage nach Ersttransfusion auf. Demzufolge sollte vor jeder Zweittransfusion beim Hund eine KP durchgeführt werden.