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Bei der oralen medikamentösen Behandlung der felinen Hyperthyreose mit Thyreostatika kommt es bei 10–20% der Katzen zu gastrointestinalen Nebenwirkungen. Ak-tuell sind ausschließlich orale Formulierungen zugelas-sen, wobei nicht alle Katzen eine orale Medikamenten-gabe tolerieren. Eine Alternative kann die transdermale Therapie sein, bei der ein Wirkstofftransport über die Haut durch Nanocarrier gewährleistet wird.In der vorliegenden Pilotstudie wurde die Wirksamkeit und Sicherheit einer neuartigen dermalen Formulierung von Thiamazol zur Behandlung der felinen Hyperthy-reose untersucht. Zum Einsatz kamen erstmals amphi-phile dendritische Kern-Multischalen-Nanocarrier. Eingeschlossen wurden Katzen mit einem Serum-T4 -Wer t ≥ 4,0 μg/dl oder einem T4-Wert zwischen 3,0–4,0 μg/dl und festgelegten klinischen Befunden. Der euthyreote Bereich wurde mit einem T4-Wert zwi-schen ≥ 0,8 und ≤ 4,0 μg/dl definiert. Insgesamt wurden 24 hyperthyreote Katzen eingeschlossen und drei (24Katzen) bis acht Wochen (12 Katzen) mit Thiama-zolsalbe behandelt. Der Behandlungserfolg lag nach drei Wochen bei 50% , nach acht Wochen bei 41,7%. Die Katzen, die den euthyreoten Bereich erreichten, erhiel-ten nach drei Wochen eine mittlere Dosis von 1,09 mg/kg/d (0,68–1,7 mg/kg/d, 12/24) bzw. nach acht Wochen 1,65 mg/kg/d (1,49-2,04 mg/kg/d, 5/12). Während des drei bzw. achtwöchigen Studienzeitraumes konnten keine Nebenwirkungen beobachtet werden. Die Schwan-kungen der T4-Werte von im selben Haushalt lebenden Partnerkatzen waren mit denen einer unabhängigen Kontrollgruppe vergleichbar.Die auf Nanocarriern basierende Thiamazolsalbe ist zur Behandlung der felinen Hyperthyreose geeignet.