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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Histologische Untersuchung eines aus Rattenkollagen gefertigten Implantates zur Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes beim Minipig (2014)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Uhlig, Monique (WE 12)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag, 2014 — II, 156 S. Seiten
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12806
    Kontakt
    Institut für Tierpathologie

    Robert-von-Ostertag-Str. 15
    14163 Berlin
    +49 30 838 62450
    pathologie@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Der derzeitige „Goldene Standard“ bei der Rekonstruktion des VKB des Menschen sind autologe Transplantate. Diese autologen Transplantate sind mit einer hohen Entnahmemorbidität verbunden. Um diesen Nachteil zu umgehen wurde von der Arbeitsgruppe von Meike Haddad-Weber an der Universität Würzburg ein xenogenes Kollagenimplantat entwickelt. In der vorliegenden Studie sollte die Bandheilung sowie die knöcherne Bandeinheilung im Minipig-Model systematisch histologisch analysiert werden. Methoden: Aus rattinem Kollagen wurde ein xenogenes Implantat eingesetzt, welches bei Minipigs als vorderer Kreuzbandersatz genutzt wurde. Das Implantat wurde per Endobutton fixiert. Die Tiere wurden sechs Wochen bzw. sechs Monate post operationem getötet. 13 Tiere wurden für die histologische Auswertung verwendet. Es wurden Paraffinschnittpräparate der Implantate sowie Paraffinschnittpräparate und Kunststoffschnittpräparate der Ossa Femura angefertigt und durchlichtmikroskopisch deskriptiv ausgewertet. Zusätzlich wurden die immunhistochemische Färbung Kollagen I und Faktor-VIII-related Antigen angefertigt, wobei in der Faktor-VIII-related Antigen Färbung zusätzlich eine semiquantitative Auswertung vorgenommen wurde. Ergebnisse: In der Sechswochengruppe (n=7) waren alle Präparate vaskularisiert, mit einer synovialen Deckschicht versehen und vital. Ein beginnendes Bandremodeling konnte nachgewiesen werden. In allen Präparaten waren eine fibröse Zwischenschicht und Sharpey’sche Fasern ausgebildet. Zusätzlich konnten in allen Präparaten erste Anzeichen zur Ausbildung einer direkten Bandinsertion gefunden werden. In der Sechsmonatsgruppe (n=6) war die Anzahl der Gefäße höher und das ursprüngliche kollagene Implantatgewebe war nicht mehr nachweisbar. Neu gebildeter Geflechtknochen verengte die Bohrkanäle und in keinem Präparat war eine fibröse Zwischenschicht nachweisbar. In der Sechsmonatsgruppe zeigten fünf von sechs Präparate Anzeichen für die Ausbildung einer direkten Bandinsertion. Anzeichen für eine Synovialitis gab es nicht. Diskussion: Der Ablauf der Revaskularisierung und des Bandremodeling sowie die knöcherne Bandheilung entsprachen weitestgehend den in der Literatur beschriebenen Ergebnissen autologer Transplantate. Weiterhin sprach der Nachweis von Kollagen I vom Schwein in den Präparaten für eine vollständige Integration des Implantates. Zusammenfassend kann man sagen, dass das in dieser Studie verwendete Implantat zur Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes im Minipigmodell vollständig und entzündungsfrei eingewachsen und durch eigenes Bandgewebe des Versuchstieres ersetzt wurde. Ob es eine geeignete Methode für den Ersatz des humanen Kreuzbandes ist, müssen weitere Untersuchungen zeigen.