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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Einfluss von demineralisierter Knochenmatrix (DBM) und deren Anreicherungen mit BMP-2 oder Gentamicin auf die Knochenheilung im Schafmodell (2016)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Huber, Elisabeth (WE 12)
    Quelle
    Berlin, 2016 — 139 Seiten
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/4712
    Kontakt
    Institut für Tierpathologie

    Robert-von-Ostertag-Str. 15
    14163 Berlin
    +49 30 838 62450
    pathologie@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Kommt es zu Knochendefekten kritischer Größe, einer mechanischen Instabilität oder einer Infektion, kann es zu einer Störung der Knochenheilung kommen. Um diese zu behandeln und eine ausbleibende Heilung zu verhindern, wird der Einsatz von Knochenersatzmaterialien notwendig. Klinischer Goldstandard hierfür ist autologe Knochenspongiosa. Die Gewinnung dieses Materials bedeutet aber einen zusätzlichen Eingriff, zumeist am Beckenkamm, verbunden mit möglichen Komplikationen. Eine Alternative hierfür können allogene Knochenersatzmaterialien wie zum Beispiel die demineralisierte Knochenmatrix (DBM) sein. In dieser Studie wurde die intraoperative Anwendung von DBM und dessen Einfluss auf die Knochenheilung am Bohrlochmodell des Schafes untersucht. Zusätzlich wurde die DBM mit Hilfe einer speziellen Mischspritze mit rhBMP-2 und Gentamicin angereichert und die Knochenheilung zu der singulären Anwendung von DBM verglichen. Hierfür wurden Bohrlochdefekte in den proximalen und distalen Anteil von Femur, Humerus, Metakarpus und Metatarsus in Schafen gesetzt und mit den Materialien gefüllt. Nach drei und neun Wochen Heilungszeit erfolgte eine radiologische, histologische und histomorphometrische Auswertung der Proben. Zusätzlich Bohrlochdefekte mit autologer Spongiosa für den Vergleich mit dem klinischen Goldstandard gefüllt und untersucht. Diese dienten zusammen mit Leerdefekten als Kontrollproben. Die Knochenheilung wurde im Vergleich zu der Anwendung von autologer Spongiosa durch die eingesetzte DBM nicht verstärkt und zeigte eine vergleichbare Knochenheilung wie die Leerdefekte. Die Anreicherung der DBM mit rhBMP‑2 steigerte die Knochenheilung und zeigte eine mit der autologen Spongiosa vergleichbare Defektheilungsförderung. Die Anwendung von DBM angereichert mit Gentamicin verzögerte die Knochenheilung. Die DBM eignet sich durch die gute Bindung von BMP‑2, kombiniert mit einer konstanten Freisetzung als gutes Trägermaterial und ist in dieser Kombination als mögliche Alternative zur autologen Spongiosa zu sehen. Die Kombination mit Gentamicin verzögerte die Knochenheilung, hemmte diese aber nicht. Hier wäre die Untersuchung der Knochenheilungsförderung in Kombination mit einem infizierten Heilungsmodell interessant und bietet weitere Forschungsansätze. Die DBM kann somit in Bezug auf eine Förderung der Knochenheilung alleine nicht als Alternative zur autologen Spongiosa bestehen. Dennoch zeigte sie gute Eigenschaften als Trägermaterial und birgt hier eine Möglichkeit für die Behandlung kritischer Knochendefekte und infizierten Frakturen.