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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Ultrasonographische Biometrie des wachsenden Pferdeauges und Untersuchung der erkrankten Kornea mit hochfrequentem Ultraschall und Ultraschallbiomikroskopie (2017)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Herbig, Lena Elizabeth (WE 20)
    Quelle
    Berlin, 2017 — VI, 60 Seiten
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/9945
    Kontakt
    Klein- und Heimtierklinik

    Oertzenweg 19 b
    14163 Berlin
    +49 30 838 62422
    kleintierklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Die Darstellung und Vermessung des Pferdeauges mit Ultraschall stellt heutzutage, vor allem wenn die zu untersuchenden Strukturen lichtundurchlässig sind, einen wichtigen Bestandteil der ophthalmologischen Untersuchung dar. Ziel dieser Arbeit ist es, in einem ersten Schritt verschiedene biometrische Daten der Augen von 50 jungen, augengesunden Warmblutpferden zu ermitteln. Hierzu wurden die axialen Distanzen des Auges mit B-Mode Ultraschall (10 MHz) dargestellt und vermessen und die zentrale Hornhautdicke (CCT) mit Hochfrequenzultraschall (HF) mit eine Frequenz von 22 MHz und mit Ultraschall- Biomikroskopie (UBM) mit einer Frequenz von 50 MHz gemessen. Zudem wurde untersucht, ob eine Abhängigkeit zwischen den ermittelten Werten und dem Alter besteht. In einem zweiten Schritt wurden, um erstmals die Vorteile und Grenzen der HF- und/oder UBM-Untersuchung im klinischen Alltag festzustellen mit dem DUB®-SkinScanner v3.9 verschiedene Erkrankungen der Pferdehornhaut dargestellt und untersucht. Die im Rahmen dieser Arbeit ermittelten Werte für die axialen Distanzen der Augen von jungen Pferden belegen auch frühere Studien, in denen eine positive Korrelation zwischen diesen Werten und dem Alter der Pferde beobachtet wurde. Bis zu einem Alter von 48,71 ± 11,95 Monaten wurde eine deutliche Zunahme für die Werte der Tiefe der vorderen Augenkammer (ACD), der Linsendicke (CLT), der Tiefe des Glaskörperraums (VCD) und der axialen Bulbuslänge (AGL) beobachtet. Für zukünftige Untersuchungen zu der Korrelation zwischen dem Alter und den axialen Distanzen würden wir empfehlen, das Wachstum des Auges über einen festgelegten Zeitraum bei den gleichen Pferden zu überwachen. Zusätzlich sollten ebenfalls die endogenen und exogenen Schwankungen des Augeninnendrucks (IOP) sowie dessen Einfluss auf die Biometrie des Pferdeauges untersucht werden. Zudem wurde in dieser Arbeit erstmals gezeigt, dass HF und UBM wertvolle, hochauflösende in-vivo Bildgebungsverfahren zur Darstellung, Vermessung und Untersuchung der gesunden sowie der erkrankten Hornhaut von Pferden sind. Es wurden keine signifikanten Unterschiede (p-value = 0.76) zwischen den beiden Schallköpfen bei der Vermessung des CCT am gesunden Auge ermittelt und die Reproduzierbarkeit der Messungen war hoch für den Einzelbeobachter (Variationskoeffizient ≤ 10%). Aufgrund der höheren Auflösung und präziseren Positionierung der Messpunkte empfehlen wir UBM zur Biometrie der Hornhaut. Im Vergleich zu dem HF-Gerät sind die mit dem UBM-Schallkopf dargestellten Strukturen der Kornea detaillierter. Trotzdem glauben wir dass sich HF-Geräte aufgrund ihrer Eindringtiefe von bis zu 10 mm, welche die Darstellung des vorderen Segments des Pferdeauges ermöglicht, im klinischen Alltag durchsetzen werden. Zusätzlich zu jeder HF- und/oder UBM-Untersuchung empfehlen wir das betroffene Auge und die umliegenden Strukturen mit einem niederfrequenteren Ultraschallgerät darzustellen. Im Vergleich zu anderen hochauflösenden bildgebenden Verfahren wie hochauflösende optische Kohärenztomographie und in- vivo konfokale Mikroskopie sind die niedrigeren Anschaffungs- und Untersuchungskosten Vorteile von HF und UBM. Sie stellen somit eine gute Ergänzung zur Spaltlampenuntersuchung in der klinischen Diagnostik und Behandlung verschiedener Hornhauterkrankungen beim Pferd dar. Zusammenfassend wurden mit dieser Arbeit ergänzende Werte und Gedanken zu der Biometrie des Pferdeauges erstellt und es wurde gezeigt, dass HF und UBM wertvolle Werkzeuge sind um die gesunde, aber auch die erkrankte Hornhaut von Pferden darzustellen und zu vermessen.