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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Prävalenz und Charakterisierung der Antibiotikaresistenz von Vibrio spp. in Shrimps aus dem Einzelhandel und Aquakulturen Ecuadors (2017)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Sperling, Lisa (WE 8)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag, 2017 — IX, 151 Seiten
    ISBN: 978-3-86387-879-5
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/2546
    Kontakt
    Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene

    Königsweg 69
    14163 Berlin
    +49 30 838 62551 / 52790
    lebensmittelhygiene@vetmed.fu-berlin.de / fleischhygiene@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Bakterien der Familie Vibrionaceae sind in aquatischen Habitaten ubiquitär verbreitet. Das Genus Vibrio beinhaltet Spezies mit humanpathogenem oder fischpathogenem Potential. Eine Zunahme von Infektionen, die zum Teil mit dem Auftreten neuer pandemischer Stämme assoziiert ist, kann bei humanpathogenen und fischpathogenen Erregern beobachtet werden. Infektionen durch humanpathogene Erreger stehen häufig mit dem Konsum von Meeresfrüchten in Zusammenhang. Aktuelle Untersuchungen zum Vorkommen verschiedener humanpathogener Vibrio spp. in Meeresfrüchten sowie zu Antibiotikaresistenzen von Vibrio spp. aus Ecuador fehlen. Ziel dieser Arbeit war es, über Probennahmen aus Aquakulturen und dem Einzelhandel in Ecuador die Verbreitung von fünf humanpathogenen Vibrio spp. (V. alginolyticus, V. cholerae, V. mimicus, V. parahaemolyticus, V. vulnificus) in Shrimps (Litopenaeus vannamei) zu untersuchen. In 95,6 % der Proben konnte das Vorkommen mindestens einer Vibrio sp. nachgewiesen werden. Die am häufigsten nachgewiesene Spezies war V. parahaemolyticus mit einem Anteil von 80,8 %. V. alginolyticus (50,2 %) wurde ebenfalls in einem großen Teil der Proben detektiert. V. cholerae (11,4 %) und V. vulnificus (3,5 %) zeigten hingegen ein geringeres Vorkommen. Multiple Vibrio spp. fanden sich in 45,9 % der Proben. Für V. cholerae und V. parahaemolyticus, die beiden Spezies, für die pandemische Ausbrüche beschrieben wurden, konnten keine Serogruppen oder Virulenzfaktoren nachgewiesen werden, die mit pathogenen Stämmen assoziiert sind. Alle V. cholerae-Isolate wurden den Serogruppen non-O1/non-O139 zugeordnet. Wie für Umwelt-Isolate der Serogruppen non-O1/non-O139 typisch war keines der Isolate Träger von Choleratoxin-codierenden Genen. Die untersuchten V. parahaemolyticus-Isolate wurden zu 39,9 % der Serogruppe O11 zugeordnet. Die übrigen Isolate gehörten den Serogruppen O1 bis O10 an. Die Hämolysin-Gene tdh und trh wurden in keinem der V. parahaemolyticus-Stämme detektiert. Des Weiteren wurden ausgewählte V. parahaemolyticus-Isolate auf das Vorkommen von Toxin-codierenden Genen hin untersucht, die für das Auslösen einer neuartigen Erkrankung von Shrimps verantwortlich gemacht werden. Diese als Akutes Hepatopankreatisches Nekrose-Syndrom (AHPNS) oder auch Early Mortality Syndrome (EMS) bekannte Erkrankung von Litopenaeus vannamei und Penaeus monodon hat zu massiven Verlusten in Shrimps-Aquakulturen in Mexiko und verschiedenen südostasiatischen Ländern geführt. Die Analyse der erhaltenen Isolate zeigte eine Abwesenheit des mit AHPNS assoziierten Plasmids. Die Untersuchungen zur Sensibilität gegenüber 22 Antibiotika aus sechs Stoffgruppen zeigten ein hohes Maß an resistenten Isolaten (95,9 %). Resistenzen gegenüber zwei oder mehr der untersuchten Antibiotika wurden bei 75,9 % der untersuchten Isolate detektiert, darunter fand sich ein Isolat, das Resistenzen gegenüber 18 der 22 getesteten Antibiotika aufwies. Für alle getesteten Substanzen wurde mindestens ein resistentes Isolat detektiert. Gegenüber Ampicillin (87,3 %) wurden die meisten Resistenzen detektiert, gefolgt von Tetracyclin (42,4 %), Piperacillin (33,1 %) und Amikacin (22,9 %). Unter den untersuchten Vibrio spp. zeigte V. parahaemolyticus (98,7 %) den größten Anteil resistenter Isolate. V. alginolyticus (83,6 %) wies einen hohen Anteil multiresistenter Isolate auf. V. cholerae (75 %) und V. vulnificus (87,5 %) zeigten ebenfalls zu einem großen Anteil Resistenzen, jedoch wies kein Isolat Resistenzen gegenüber mehr als drei der untersuchten Antibiotika auf.