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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Untersuchung von TEMRA-Zellen und deren Subsets in Patienten mit schwerer Aortenklappenstenose sowie die vergleichende Untersuchung von zwei unterschiedlichen Behandlungsmethoden im Hinblick auf das adaptive Immunsystem (2018)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Sumpf, Birthe Inken (WE 6)
    Quelle
    Berlin, 2018 — 127 Seiten
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/5975
    Kontakt
    Institut für Immunologie

    Robert-von-Ostertag-Str. 7-13
    14163 Berlin
    +49 30 838 51834
    immunologie@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Die Aortenklappenstenose ist die häufigste Herzklappenerkrankung in westlichen Ländern und zugleich die dritt häufigste kardiovaskuläre Erkrankung nach der koronaren Herzerkrankung und Bluthochdruck. Ihre Prävalenz steigt mit zunehmendem Alter, was zu einem Auftreten der Erkrankung bei ca. 5 % aller über 75-jährigen führt. Die aktuelle Literatur zeigt, dass die Aortenklappenstenose kein passiver degenerativer Prozess ist, sondern viel mehr aktiv von inflammatorischen Mechanismen beeinflusst wird. Eine detaillierte immunologische Charakterisierung von Patienten, die an Aortenklappenstenose erkrankt sind ist daher von großer Relevanz, Ziel dieser Arbeit ist die differenzierte Untersuchung von TEMRA-Zellen und deren potentieller Subsets. Da diese Zellen bereits in verschiedenen Studien mit der Aortenklappenstenose in Zusammenhang gebracht werden konnten, wurden TEMRA- Zellen sowohl in gesunden als auch in Patienten mit schwerer Aortenklappenstenose untersucht. Sie zeichnen sich durch ein hohes proinflammatorisches Potential sowie die Fähigkeit zur antigenunspezifischen Migration in entzündliches Gewebe. Da TEMRA-Zellen in der aktuellen Literatur nicht einheitlich beschrieben sind, wurden in dieser Arbeit verschiedene potentielle funktionelle- und phänotypische TEMRA-Zell- Definitionen bestimmt und analysiert. Dies wurde durch die Bestimmung verschiedener Subpopulationen unter Verwendung TEMRA-assoziierter Marker wie CCR7, CD45RA, CD57 und CD28, realisiert. Hierfür wurde das Blut von gesunden Probanden sowie Patienten mit schwerer Aortenklappenstenose untersucht. Die Ergebnisse des ersten Teils dieser Arbeit zeigen, dass es sich bei den untersuchten TEMRA-Subpopulationen nicht um eine einheitliche Zellpopulation handelt, sondern vielmehr um funktionell als auch phänotypisch unterschiedliche Zellen. Dies ist im Hinblick auf den Vergleich bisher bestehender Daten von großer Bedeutung, besonders im Kontext immunassoziierter Erkrankungen. Eine klare Definition von TEMRA-Zellen ist in zukünftigen Studien daher unerlässlich. Ein weiterer Teil dieser Arbeit bestand in der vergleichenden Untersuchung zweier aktueller Behandlungsverfahren der Aortenklappenstenose im Hinblick auf mögliche Veränderungen im immunologischen Geschehen. Der Goldstandard zur Therapie der Aortenklappenstenose ist aktuell der chirurgische Klappenersatz, bei dem das pathologische Klappenmaterial vollständig entfernt wird. Eine alternative Behandlung ist der Transarterielle Aortenklappenersatz. Hier wird mithilfe eines Katheters eine neue Klappe über das alte Klappengewebe gespannt. Das pathologisch veränderte Klappenmaterial verbleibt im Körper des Patienten. Es wird angenommen, dass das im Körper verbliebene Klappenmaterial ein Trigger für proinflammatorische Prozesse im Körper sein könnte. Die vergleichende Untersuchung der zwei unterschiedlichen Behandlungsverfahren im Hinblick auf das adaptive Immunsystem ergab einen kurzfristigen interventionsbedingten Unterschied. Patienten, die einen chirurgischen Aortenklappenersatz erhielten, zeigten im Vergleich zu TAVI-Patienten eine stärkere Aktivierung des Immunsystems innerhalb der ersten Woche nach dem Eingriff. Langfristig zeigten sich jedoch keine signifikanten Unterschiede, sodass die Hypothese, verbliebenes Klappenmaterial in TAVI-Patienten könne langfristig einen Einfluss auf das immunologische Geschehen haben, nicht bestätigt werden konnte.