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Ziel der vorliegenden Studie war, die Auswirkungen einer Supplementierung von Fettsäuren aus Leinöl und Selen unterschiedlicher Quellen (Na-Selenit vs. Selenhefen) auf Parameter des antioxidativen Stoffwechsels bei jungen Vollblütern zu untersuchen. An 19 Vollblut-Jährlingen wurde ein randomisierter Fütterungsversuch mit Leinöl (320 mg / kg KM / Tag) und Selen unterschiedlicher Bindungsformen (Selenhefen, Na-Selenit; Dosierung: 0,5 mg / kg TS) über drei Versuchsphasen durchgeführt. Das Fettsäuremuster des Plasmas wurde mittels Gaschromatographie ermittelt, der Selengehalt des Blutserums wurde durch Atomabsorptionsspektrometrie bestimmt. Die Parameter des antioxidativen Stoffwechsels (TEAC, GSH, GPx) wurden photometrisch gemessen. Nach Prüfung der Daten auf Normalverteilung wurde der t-Test für unabhängige Stichproben und die Varianzanalyse bei wiederholten Messungen abhängiger Stichproben zur statistischen Auswertung herangezogen. Die Supplementierung mit Leinöl führte zu nachweislichen Veränderungen der Konzentrationen von Fettsäuren im Plasma, allerdings nicht zu einer nennenswerten Anreicherung von n-3-FS. Die Supplementierung von Selen induzierte einen Anstieg der Selenkonzentration im Blut. Dabei führte Selenhefe zu einer Zunahme der Selenkonzentration um 75%, während die Blutwerte bei Tieren, die Na-Selenit erhielten, um 44,5% anstiegen. Die Zulage von Selen führte –unabhängig von der verabreichten Selenquelle- zu höheren TEAC-Werten im Blutplasma (p< 0,01). Die Konzentration von Glutathion im Erythrozytenlysat wurde im Verlauf des Versuches nicht beeinflusst. Die Aktivität der GPx stieg nach der Versuchsphase um 9,67% und nach weiteren vier Wochen um erneute 19,9% an (p< 0,001). Die Verwendung von Leinöl in einer Dosierung von 320 mg /kg KM /Tag war nicht geeignet, die Konzentration der n-3-FS im Organismus des Pferdes deutlich zu beeinflussen. Im Gegensatz dazu führte die Gabe von Ölen marinen Ursprungs oder auch von Mikroalgen nach Literaturangaben zu einer effizienteren Anreicherung von mehrfach ungesättigten Fettsäuren in Blutplasma und –zellen des Pferdes. Um die Effekte einer fettreichen Diät auf Parameter des antioxidativen Systems und in Folge auf das Leistungsvermögen besser beurteilen zu können, scheinen Studien unter Leistungsbedingungen sinnvoll.