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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Depektinisierte und integrale Mangoschalen in der Ernährung von Broilern (2018)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Lau, Erin (WE 4)
    Quelle
    Berlin, 2018 — IX, 118 Seiten
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/7006
    Kontakt
    Institut für Tierernährung

    Königin-Luise-Str. 49
    14195 Berlin
    +49 30 838 52256
    tierernaehrung@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Verschiedenen Untersuchungen zufolge enthalten Mangoschalen hohe Mengen an gesundheitsförderlichen Substanzen wie Pektinen und Polyphenolen. Verschiedene Studien an Hühnern konnten bereits zeigen, dass die Fütterung von Pektinen abhängig von der Menge auch negative Effekte als Nicht-Stärke-Polysaccharide auf die Leistung haben können. Mögliche positive Effekte auf die Mikrobiota oder die Gewichtsentwicklung durch die enthaltenen anderen Inhaltsstoffe können hierbei maskiert worden sein. Das Ziel dieser Studie war es herauszufinden, ob depektinisierte oder integrale Mangoschalen in der Ernährung von Broilern sinnvoll einsetzbar sind. Mögliche Effekte sollten vorab durch In-vitro-Versuche geklärt werden. Ferner wurden die scheinbare präzäkale Verdaulichkeit der Nährstoffe und der Einfluss auf die intestinale Mikrobiota sowie die Konzentrationen mikrobieller Metaboliten in einem Fütterungsversuch untersucht. In-vitro wurde ein semi-anaerobes Fermentationsmodell mit Zäkuminhalt von Broilern aus pektin- und mangoschalenfreier Fütterung mit fünf Testsubstanzen (Apfelpektin, Mangopektin, Mangoschale, Mangopolyphenole und Glukose) genutzt, um erste Hinweise auf die mikrobielle Fermentierbarkeit zu bekommen. Mangopektin erzeugte im Vergleich mit Polyphenolen und Mangoschale eine stärkere Absenkung des pH-Werts, Apfelpektin ergab die höchsten pH- und Ammoniumwerte und verhielt sich gegenüber dem Mangopektin unterschiedlich. Die Fermentation von Mangopektin resultierte in den höchsten Konzentrationen von Essigsäure im Vergleich zu den anderen Testsubstanzen (Polyphenole und Mangoschale). In einem weiteren In-vitro-Versuchsansatz wurden Mikrotiterplatten mit denselben Substanzen wie im ersten Versuch beschichtet. Es wurde eine Infektion mit fünf verschiedenen Stämmen von aviären Escherichia coli nachgeahmt. Die Ergebnisse zeigten, dass es geringe Unterschiede bei Beschichtung mit Apfelpektin gegenüber Polyphenolen und Mangoschalen gab. Allerdings waren die Ergebnisse untereinander recht ähnlich, sodass sich keine klaren Schlussfolgerungen hinsichtlich der Adhäsion von Bakterien an die verschiedenen Substrate ergaben. In einem Fütterungsversuch wurden 320 Broiler über 35 Tage mit vier Versuchsfuttern gefüttert, die 1 oder 2 %ige integraler oder depektinsierte Mangoschale enthielten. Zur Kontrolle diente eine Fütterungsgruppe ohne Mangoschalen oder Pektine in der Ration. Es konnten durch die Diäten keine Einflüsse auf die Leistung nachgewiesen werden. Die Versuchsgruppen mit einem 2 %igen Anteil integraler und depekinisierter Mangoschale wiesen niedrigere Werte bei D-Laktat im Rektum auf als die anderen Gruppen. Auch bei Essigsäure wiesen die Gruppen mit depektinisierter Mangoschale (1 und 2 %) sowie Mangoschale 2 % niedrigere Gehalte im Zäkum gegenüber der Kontrolle auf. Der Gesamtgehalt kurzkettiger Fettsäuren im Zäkum war bei Fütterung von 2 % depektinisierter Mangoschale niedriger als in der Kontrollgruppe. Eine Veränderung von Enterobakterien, Clostridien und Laktobazillen im Intestinaltrakt konnte durch die unterschiedlichen Fütterungsvarianten nicht nachgewiesen werden. Depektinisierte Mangoschale in Höhe von 2 % hatte einen negativen Effekt auf die ileale scheinbare Aminosäurenverdaulichkeit. Trotz dieser geringeren Verdaulichkeit führte die Fütterung von depektinisierter Mangoschale und integraler Mangoschale in den genannten Größenordnungen von 1 bis 2 % nicht zu einer negativen Beeinflussung der Mastleistung. Daher ergibt sich als Schlussfolgerung, dass die geprüften Produkte in der Fütterung von Broilern prinzipiell gut einsetzbar sind, allerdings müssen Fragen zu den gesundheitlichen Effekten weiter geprüft werden.