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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Leben und Wirken des Oberstallmeisters Carl Heinrich August Graf von Lindenau (1755 - 1842) mit besonderer Betrachtung seiner Leistungen für die Entwicklung der preußischen Pferdezucht (2018)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Marquart, Ronny Bernd (WE 17)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag, 2018 — 151 Seiten
    ISBN: 978-3-86387-895-5
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/22224
    Kontakt
    Pferdeklinik

    Oertzenweg 19 b
    14163 Berlin
    +49 30 838 62299 / 62300
    pferdeklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Das Leben und Wirken des Oberstallmeisters Carl Heinrich August Graf von Lindenau soll in dieser Arbeit dargestellt werden. Sie betrachtet chronologisch sein Leben. Neben einer Biografie, die sich auf sein Privatleben, über das nur wenig bekannt ist, konzentriert, befasst sich dieses Werk im zweiten Teil hauptsächlich mit seiner Arbeit als Oberstallmeister in Preußen. Geboren 1755 in Machern bei Leipzig, erhielt von Lindenau eine intensive schulische Ausbildung. Er studierte in Sachsen und der Schweiz und trat später in die österreichische Armee ein. Von hier wechselte er in preußische Dienste und wurde von König Friedrich Wilhelm II. zum Oberstallmeister befördert. Von Lindenau reformierte die preußische Pferdezucht grundlegend. In Trakehnen musterte er alle zuchtuntauglichen Pferde aus. In Ostpreußen ließ er das Trakehner Gestüt nach seinen Vorstellungen zum Hauptgestüt umbauen. In der Nähe Berlins gründete er das Friedrich-Wilhelm-Gestüt zur Zucht von Hauptbeschälern für Preußen. Daneben verfasste er das Landgestütreglement von 1787 mit Verordnungen für die Bauern und Landgestüte. Er ließ dieses für die Bauern ins Deutsche, Polnische und Litauische übersetzen. Zudem gründete er 1790 die Tierarzneischule in Berlin und bestimmte die ersten Lehrer sowie den Lehrplan der Schule. Von Lindenau organisierte die Ausbildung der zukünftigen Lehrer der Tierheilkunde sowohl in der Schweiz, als auch in Frankreich und Sachsen. Der Lehrplan der Schule wurde durch ihn immer wieder modifiziert und verbessert. In den Gestüten legte er obendrein jedes Jahr persönlich fest, welche Hauptbeschäler mit welchen Stuten angepaart werden sollten. Diese Handlung beschränkte sich allerdings ausschließlich auf das Friedrich-Wilhelm-Gestüt. Im Jahr 1798 trat er aus dem aktiven Militärdienst aus. Durch den Krieg mit Frankreich war er ab 1806 gezwungen, umfassende Einschnitte in der Pferdezucht vorzunehmen. Das Friedrich-Wilhelm-Gestüt musste aufgelöst werden. Der Bestand in Trakehnen musste enorm dezimiert werden. Viele weitere Gestüte mussten aufgelöst werden. Diese Anordnungen stellten eine Zäsur für von Lindenau dar. Zwei Jahre nach der Niederlage gegen Frankreich bat von Lindenau den König, Friedrich Wilhelm III., um seine Entlassung als preußischen Oberstallmeister. An den Befreiungskriegen gegen Napoléon nahm er reaktiviert zum aktiven Militärdienst, 1813 als Major und 1817 als Generalleutnant teil. 1820 wurde er pensioniert und lebte bis zu seinem Tod 1842 in Brandenburg auf seinem Gut in Bahrensdorf bei Beeskow.