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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Der diätetische Einfluss von Nachtkerzenöl bei Katzen mit chronischen Hauterkrankungen (2018)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Kinast-Dörries, Anne (WE 4)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag, 2018 — XIV, 182 Seiten
    ISBN: 978-3-86387-913-6
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/22752
    Kontakt
    Institut für Tierernährung

    Königin-Luise-Str. 49
    14195 Berlin
    +49 30 838 52256
    tierernaehrung@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Das Ziel dieser Studie war es, zu evaluieren, ob eine Supplementierung mit Nachtkerzenöl und der enthaltenen γ-Linolensäure (GLA) bei Katzen mit chronischen Hauterkrankungen die Entzündungsprozesse beeinflusst und zu einer Besserung der klinischen Symptome führt. Daher wurden in einer randomisierten, placebokontrollierten Doppelblindstudie die Effekte von Nachtkerzenöl und Sonnenblumenöl bei 29 Katzen mit feliner atopischer Dermatitis verglichen. Vor und nach der achtwöchigen Fütterungsphase erfolgten eine Blutentnahme und eine klinische Untersuchung zur Bewertung des dermatologischen Krankheitsbildes. Anhand der Blutproben wurden die Fettsäurenkonzentrationen im Plasma bestimmt, sowie immunologische, hämatologische und blutchemische Untersuchungen durchgeführt. Die Beurteilung der Hautveränderungen erfolgte mithilfe der Werteskala SCORFAD, einer validierten Methode zur graduellen Bewertung der häufigsten Hautreaktionsmuster bei Katzen mit Allergien. Nachtkerzenöl führte zu einem deutlichen Anstieg der Plasmakonzentrationen von GLA und dessen Konversionsprodukt DGLA (Dihomo-γ-Linolensäure) (p < 0,05). Mit der Fütterung von Nachtkerzenöl zeigte sich eine Reduzierung der entzündungsmodulierenden Zytokine Interleukin 6 und Interleukin 8, die sich für Interleukin 6 bei Katzen mit Exkorationen statistisch sichern ließ (p < 0,05). Für Sonnenblumenöl konnte keiner dieser Effekte verzeichnet werden. Dabei bestand zwischen den laboranalytischen und den klinischen Befunden keine Korrelation. Eine klinische Besserung wurde in beiden Fütterungsgruppen gleichermaßen beobachtet. Bei den Hautreaktionsmustern miliare Dermatitis, selbstinduzierte Alopezie und Exkorationen lag sie bei Nachtkerzenöl zwischen 50 % bis 57 % und bei Sonnenblumenöl zwischen 50 % bis 82 %. Statistisch ließ sich kein Unterschied zwischen den Gruppen dokumentieren. Beachtenswert und möglicherweise limitierend für das Studienergebnis war der ungleiche Schweregrad der Hautveränderungen für die Bewertungen. Im Rahmen dieser Studie ließ sich eine entzündungshemmende Wirkung von Nachtkerzenöl bei Katzen auf immunologischer Ebene nachweisen, erzielte im Vergleich zu Sonnenblumenöl jedoch keine besseren klinischen Effekte. Die biochemischen Parameter zeigen, dass die orale Gabe von Nachtkerzenöl als eine ergänzende Therapieoption für Katzen mit chronischen Hauterkrankungen empfohlen werden kann.