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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Effekte von Diäten mit unterschiedlichen Proteingehalten und Faserstoffen auf verdauungsphysiologische Parameter beim Hund (2019)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Eisenhauer, Anne Laura (WE 4)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag Berlin, 2019 — XIII, 157 Seiten
    ISBN: 978-3-86387-977-8
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/27429
    Kontakt
    Institut für Tierernährung

    Königin-Luise-Str. 49
    14195 Berlin
    +49 30 838 52256
    tierernaehrung@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Ziel der vorliegenden Studie war es, Effekte von Versuchsdiäten mit zwei unterschiedlichen Proteingehalten in Kombination mit zwei unterschiedlich fermentierbaren Faserstoffen (Biertreber, Karottentrester) auf verdauungsphysiologische Parameter bei Hunden zu untersuchen. In einem Fütterungsversuch wurden fünf Versuchsdiäten (je 20 oder 40 % Rohprotein mit Biertreber oder Karottentrester und eine Referenzdiät mit beiden Faserquellen in geringerer Konzentration und 20% Rohprotein) in einem cross-over Design über je 21 Tage an 10 Beagle gefüttert. Nach einer Adaptationsphase von 14 Tagen wurden Blut-, Harn- und Kotproben genommen. Die Blut- und Harnproben wurden auf Parameter des Proteinmetabolismus analysiert, weiterhin wurden die scheinbaren Gesamtverdaulichkeiten der Rohnährstoffe und der Mengen- und Spurenelemente ermittelt. In den Kotproben wurden ebenfalls Analysen zur Bestimmung bakterieller Metabolite durchgeführt und die Zusammensetzung der intestinalen Mikrobiota ermittelt. Die Versuchsdiäten hatten keinen Einfluss auf den fäkalen pH-Wert und die Kotkonsistenz. Für die fäkale Trockenmasse zeigten sich jedoch Unterschiede, wobei Diäten mit Biertreber eine höhere fäkale Trockenmasse zur Folge hatten. Bei den scheinbaren Verdaulichkeiten ergab sich ein Einfluss für Rohfett, hier führte Biertreber zu einer niedrigeren Verdaulichkeit. Für die Mengenelemente zeigten sich diätetische Einflüsse für Phosphor, Karottentrester führte hier zu einer höheren Verdaulichkeit. Bei Natrium hatte die Proteinmenge einen Einfluss, wobei Diäten mit einem höheren Proteingehalt eine höhere Verdaulichkeit zeigten, allerdings hatte die Referenzdiät mit 20 % Protein die höchste Verdaulichkeit von Natrium. Sowohl die Proteinmenge als auch die Faserquelle hatten einen Einfluss auf die Verdaulichkeit von Magnesium, Karottentrester führte zu höheren Verdaulichkeiten. Bei den Spurenelementen hatten sowohl die Proteinmenge als auch die Kombination aus Proteinmenge und Faserquelle Einflüsse auf die Verdaulichkeit von Kupfer, die höchste Verdaulichkeit konnte für die Referenzdiät festgestellt werden. Die Untersuchung der bakteriellen Metabolite ergab fütterungsbedingte Unterschiede durch die Proteinmenge für Laktat, biogene Amine und Ammonium. Für Karottentrester in den Diäten ergaben sich höhere fäkale Konzentrationen der kurzkettigen Fettsäuren. Die fäkale Konzentration von Phenol und Indol wurde hingegen durch die Fütterung nicht verändert. Fütterungsbedingte Einflüsse wurden für das Phylum Firmicutes detektiert, welches vermehrt in Diäten mit höherem Proteingehalt im Kot nachzuweisen war, wohingegen die Abundanz der Ordnung Bifidobacteriales größer war nach Fütterung der Diäten mit niedrigem Proteingehalt. Die Ordnung Erysipelotrichales war nach Fütterung der Referenzdiät erhöht und Aeromonadales war vermehrt nach Fütterung mit Diäten mit Biertreber als Faserquelle nachzuweisen. Das Vorkommen der Gattungen Faecalibacterium und Lachnospira im Kot war höher nach Fütterung der Versuchsdiäten mit Karottentrester, wohingegen die Gattungen Phascolarctobacterium, Parabacteroides und Acidaminococcus vermehrt nach Fütterung mit Versuchsdiäten mit Biertreber nachgewiesen wurden. Nach Füttern der Diäten mit niedrigem Proteingehalt lag eine vermehrte Abundanz der Gattung Bifidobacterium im Kot der Hunde vor. Im Harn ergaben sich zwischen den Fütterungsgruppen Unterschiede für Harnstoff, Kreatinin, Indican und die Osmolalität, wobei eine höhere Proteinmenge in der Diät zu höheren Werten führte. Dies konnte ebenfalls für den Parameter Harnstoff im Blut beobachtet werden, Kreatinin im Blut wurde durch die Fütterung nicht beeinflusst. Es konnte zudem gezeigt werden, dass die Diäten mit 40 % Proteingehalt zu einer erhöhten renalen Kreatininausscheidung führten. Zusammenfassend betrachtet lässt sich feststellen, dass sowohl Biertreber als auch Karottentrester als Faserquellen in der Hundeernährung eingesetzt werden können. Ein moderater Proteingehalt ist nach vorliegender Untersuchung für Hunde am günstigsten, da dadurch weniger Proteinabbauprodukte entstehen, die schädliche Auswirkungen auf den Organismus haben können.