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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Prinzipien der Magnesium-Homöostase der Milchkuh:
    Konsequenzen für die Praxis (2020)

    Art
    Zeitschriftenartikel / wissenschaftlicher Beitrag
    Autoren
    Stumpff, Friederike (WE 2)
    Martens, H. (WE 2)
    Quelle
    Züchtungskunde : offizielles Organ der Deutschen Gesellschaft für Züchtungskunde
    Bandzählung: 92
    Heftzählung: 6
    Seiten: 377 – 393
    ISSN: 0044-5401
    Verweise
    URL (Volltext): https://www.zuechtungskunde.de/Archiv/Prinzipien-der-Magnesium-Homoeostase-der-Milchkuh-Konsequenzen-fuer-die-Praxis,QUlEPTY3MjgwMjcmTUlEPTY5MTU4.html?UID=12ACFC81AF1E45A5A92EAF99F3E0EBCB32788D642CF93F
    Kontakt
    Institut für Veterinär-Physiologie

    Oertzenweg 19 b
    14163 Berlin
    +49 30 838 62600
    physiologie@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Magnesium (Mg) ist ein essentieller Mineralstoff ohne spezifisches hormonelles Regulationssystem. Ein ausgeglichener Mg-Haushalt und damit eine physiologische Mg-Konzentration im Blut ist dann gegeben, wenn die Mg- Absorption den Bedarf überschreitet. Beim Wiederkäuer erfolgt die Absorption im Pansen und ist für den Mg-Haushalt essentiell. Im übrigen Gastrointestinaltrakt findet keine Netto-Absorption statt. Die scheinbare Mg- Verdaulichkeit (¿ Mg-Absorption im Pansen) weist große Schwankungen auf und wird durch den Kalium Gehalt des Futters, durch den Na-Status sowie durch ruminale Fermentationsprodukte wie kurzkettige Fettsäuren (SCFA), CO2 und NH4+ sowie den pH-Wert beeinflusst. Meta-Analysen haben gezeigt, dass in der praktischen Fütterung von Kühen nur der K-Gehalt die scheinbare Mg-Verdaulichkeit verringert. Diese Ableitung erlaubt eine quantitative Abschätzung der erforderlichen Mg-Aufnahme entsprechend der Milchmenge und des K Gehalts des Futters. Die Bedeutung eines Na-Mangels und von Fermentationsprodukten für die Mg-Absorption wird erläutert. Mg wird mit Hilfe der Niere entsprechend dem Bedarf ausgeschieden und als Regelgröße muss die Mg-Konzentration im Blut angesehen werden. Eine Mg-Konzentration im Plasma < 0.75 mmol´l–1 verursacht eine starke Einschränkung der Mg-Ausscheidung im Harn und ist in der Regel als kritisch anzusehen. Konzentrationen zwischen 0.75 und 0.85 mmol´l–1 sind grenzwertig, während Mg-Konzentrationen > 0.85 mmol´l–1 zu einer annähernd linea​ren Zunahme der renalen Ausscheidung führen als Zeichen einer ausreichenden Zufuhr von Mg mit der Nahrung.