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Magnesium (Mg) ist ein essentieller Mineralstoff ohne spezifisches hormonelles Regulationssystem. Ein ausgeglichener Mg-Haushalt und damit eine physiologische Mg-Konzentration im Blut ist dann gegeben, wenn die Mg- Absorption den Bedarf überschreitet. Beim Wiederkäuer erfolgt die Absorption im Pansen und ist für den Mg-Haushalt essentiell. Im übrigen Gastrointestinaltrakt findet keine Netto-Absorption statt. Die scheinbare Mg- Verdaulichkeit (¿ Mg-Absorption im Pansen) weist große Schwankungen auf und wird durch den Kalium Gehalt des Futters, durch den Na-Status sowie durch ruminale Fermentationsprodukte wie kurzkettige Fettsäuren (SCFA), CO2 und NH4+ sowie den pH-Wert beeinflusst. Meta-Analysen haben gezeigt, dass in der praktischen Fütterung von Kühen nur der K-Gehalt die scheinbare Mg-Verdaulichkeit verringert. Diese Ableitung erlaubt eine quantitative Abschätzung der erforderlichen Mg-Aufnahme entsprechend der Milchmenge und des K Gehalts des Futters. Die Bedeutung eines Na-Mangels und von Fermentationsprodukten für die Mg-Absorption wird erläutert. Mg wird mit Hilfe der Niere entsprechend dem Bedarf ausgeschieden und als Regelgröße muss die Mg-Konzentration im Blut angesehen werden. Eine Mg-Konzentration im Plasma < 0.75 mmol´l–1 verursacht eine starke Einschränkung der Mg-Ausscheidung im Harn und ist in der Regel als kritisch anzusehen. Konzentrationen zwischen 0.75 und 0.85 mmol´l–1 sind grenzwertig, während Mg-Konzentrationen > 0.85 mmol´l–1 zu einer annähernd linearen Zunahme der renalen Ausscheidung führen als Zeichen einer ausreichenden Zufuhr von Mg mit der Nahrung.